Feilen und Raspeln. Dieselben reinigen und wieder herstellen. 919
Die Lehrzeit wird, je nachdem man nur einzelne Verrichtungen oder das ganze Geschäft lernen will, auf 1 Monat bis 2 Jahre berechnet. — Es ist gesunde Arbeit und giebt das ganze Jahr zu thun. Die Aussicht auf Beschäftigung ist in Amerika in geringer Weise gegeben, da das Geschäft daselbst noch ein neues ist, wenn nicht die Einführung der Maschinen die hierin vorkommenden Verrichtungen ändert; aber da das Reinigen und Verpacken der Waare doch immer Frauenarbeit bleibt, wird dies gewiß nicht zum Nachtheile der letzteren geschehen.
Raspeln werden in ähnlicher Weise wie Feilen fabricirt. Es giebt verschiedene Arten von Raspeln: für Tischler, Schuhmacher, Hufschmiede, Kammmacher, Bildhauer u. s. w. Jedenfalls ist Hiebei das Reinigen der fertigen Waare und das Einwickeln in Papier ebenfalls Frauenarbeit.
479. Feilen reinigen und wieder brauchbar machen. — Die Feilen sind ein unentbehrliches Werkzeug nicht blos dem Metallarbeiter, wie dem Schlosser, Gürtler, Gold- und Silberarbeiter, Me- chanikus, Uhrmacher rc., sondern auch dem Kammmacher, Drechsler, Schreiner und anderen Holzarbeitern, und die Reinigung dieses Werkzeuges und dessen Herstellung zum Wiedergebrauche ist daher gewiß auch von Bedeutung, besonders wenn es ohne große Mühe und Kosten geschehen kann.
Feilen auf chemische Art undWeise zu reinigen und wieder herzustellen, wird in neuester Zeit folgendermaßen gethan: Die Feilen müssen vor Allem auf das sorgfältigste in warmem Wasser gereinigt werden, in welches man etwas wenig Potasche thut, welche jeden Schmutz und Staub an denselben auflöst. Ist dies geschehen, so müssen sie abermals in reinem warmen Wasser abgewaschen und dann durch künstliche Wärme getrocknet werden. Dann schüttet man H Quart warmes Wasser in ein hölzernes Gefäß und legt so viele Feilen in dasselbe hinein, daß sie vom Wasser vollkommen bedeckt sind. Hier hinein werden nun gethan: 2 Unzen blauen Vitriol, der auf das feinste gepulvert sein muß, und 2 Unzen Borax. Hierauf muß das Ganze tüchtig durcheinandergemischt werden. In dieser Flüssigkeit müssen die Feilen nun recht sorgsam umgewendet werden, so daß eine jede in gehörige Berührung mit der so beschriebenen Mischung kommt und letztere gut auf sie einwirken kann. Dann gebe man zu derselben noch 7 Unzen (vollkommene) Schwefelsäure und ^ Unze Cider- (Apfelwein-) Essig. Die Feilen werden in Folge dieser Beimischung für's erste eine röthliche Farbe annehmen; dieselbe jedoch bald wieder verlieren und aussehen wie zuvor. Dann nimmt man sie heraus, wäscht sie in kaltem Wasser ab, trocknet sie an künstlicher Wärme, reibt sie mit Olivenöl ein und wickelt sie in Fließpapier, da sie nun wieder zum Gebrauche hergestellt sind.