922 Augengläsergestelle. Gewehrfabrikation.

machen. Die meisten Brillengestelle werden in den beiden letztgenann­ten Ländern gemacht (s. S. 864). In England verdienen Män­ner und Frauen so viel als 37H Cts. nach amerikanischem Gelde be­trägt, für das Dutzend der besten Augengläser zu schleifen. Gold- und Silbergestelle werden an einer Lederscheihe mit Roth, gewöhnliche von Achat oder Stahl nur einfach polirt. Die billigsten Gestelle werden auf dem Lande gemacht, wo die Arbeitslöhne durchschnittlich niedriger stehen.

Die Vers. erzählt von einer Fabrik, in welcher silberplattirte Brillengestelle gemacht werden, und Frauenspersonen ebenfalls mehrere Verrichtungen zugewiesen sind. Die eine gestaltet die Gestelle für die Gläser, eine andere setzt die Gläser ein, eine dritte bereitet sie zum Löthen zu, eine vierte löthct sie, und drei weitere Arbeiterinnen reinigen sie dann. Hiefür werden sie pr. Stück bezahlt und verdie­nen ungefähr 50 Cts. Pr. Tag oder K 4 pr. Woche. In einer Fa­brik zu Meriden, Conn., sind ebenfalls 50 Frauenspersonen in dieser Art beschäftigt, die zum Theil Pr. Stück und zum Theil pr. Wochen- lohn arbeiten. Sie erhalten A der Arbeitslöhne der Männer, wofür sie auch die leichtere Arbeit versehen, arbeiten 10 Stunden pr. Tag und verdienen gegen K 4 (Board kostet K 2. 15) pr. Woche. Ein Fabrikant in Brooklyn bei New Jork, der feinere goldene, silberne, plattirte und neusilberne Augengläsergestelle macht, zahlt Anfängerinnen rc. K2, älteren Arbeitern (die aber alle pr. Stück arbeiten) K 26 (Board K 2).

Einzelne der hierin den weiblichen Arbeitern zukommenden Ver­richtungen zu erlernen, erfordert blos einige Wochen. Die sämmt­lichen der Frauenarbeit überwiesenen Verrichtungen kennen zu lernen, würde aber 6 Monate erfordern, vorausgesetzt, wenn der Lehrling sich hierzu eignet. Lehrlinge erhalten in der Fabrikation stählerner Brillengestelle auch entsprechende Bezahlung; nicht so aber beim Er­lernen silberner und goldener Gestelle, wozu sie ein Jahr Lehrzeit be­dürfen, weil von Lehrlingen von dem theuren Materiale in erster Zeit verdorben zu werden Pflegt. Beim Glasschleifen ist nicht, wie man etwa befürchten möchte, Gefahr, daß Glassplitter in die Augen springen könnten. Das Einlöthen der Brillengläser ist bei warmer Witterung zwar sehr unangenehm, indessen scheint die Be­schäftigung nicht ungesunder zu sein, als irgend eine andere derartige mechanische Verrichtung. Es giebt in diesem Geschäft immer Ar- Arbeit, und tüchtige Polirerinnen werden in Amerika immerfort verlangt.

487. Gewehrfabrikation. Die Anfertigung des Feuer­gewehres unterscheidet sich nicht wesentlich von anderen Metall- oder Holzarbeiten. Die Prozeduren sinv sehr verschieden je nach der Art der Feuerwaffen und geschehen theils mit Maschinen, theils aus freier Hand. Die Anfertigung des Feuergewehres zerfällt in zwei