934 Antikes Bronciren. Kleinere Broncearbeiten. Neufilber.
gen auf Möbeln, Schiebladen - Griffe, Spielmarken und Lichtscheeren- teller, Gardinenhalter und Rosetten, Medaillons, Beschläge auf Uhrkästen u. s. w.
Frauenarbeit kann wenigstens beim Verpacken dieser Waaren in Anwendung kommen.
506. Antikes Bronciren besteht darin, gegossenen neuen Gegenständen den hohen Glanz und die helle Farbe zu benehmen, und dafür das erforderliche dunklere, matter glänzende Braun zu geben, das sie von selbst durch langes Verweilen an der Luft und im Wetter erhalten, und wodurch man ihnen das Ansehen des Alters giebt. — Man befeuchtet mit einer Mischung von 1H Loth Salmiak und
Quentchen Sauerkleesalz, in 1 Maaß Essig aufgelöst, eine weiche Bürste oder einen zusammengerollten leinenen Lappen, und reibt damit so lange das blanke Metall, bis die bearbeitete Stelle ganz trocken ist. Eine mehrmalige Wiederholung dessen ist nöthig; je mehr, desto dunkler wird die Broncefarbe. Des schnellen Trocknens wegen soll dies jedoch an der Sonne oder in der Nähe eines geheizten Ofens geschehen. — Auch werden Statuen, Vasen und Basreliefs wiederum auf andere Art broncirt, so daß sie nämlich gegen Wind und Wetter geschützt sind. Aber auch hier folgt dann eine schließliche Abreibung der Gegenstände mit Baumwolle oder recht feiner Leinwand, wobei man auf die hervorragenden Theile etwas geriebenes Metall- oder Muschelgold aufträgt.
In beiden Fällen aber könnte offenbar die Frauenarbeit Platz greifen. — Vom Bronciren überhaupt, sowie von Broncepulver rc. ist S. 734 die Rede.
507. Kleinere Bronce-Arbeiten aus Blech und Draht werden seit einer Reihe von Jahren namentlich in Paris und in Wien in einem großen Grade der Vollkommenheit gefertigt. Sie werden wie Blecharbeitcn gemacht, dann gelb gebrannt oder vergoldet; ebenso emaillirt, mit ächten oder unächten Edelsteinen verziert, durch Nieten nnd Schrauben zu einem künstlichen Ganzen vereinigt u. s. w. — Offenbar sind Hiebei auch fleißige Frauenhände thätig; jedenfalls ist das Verpacken ihnen überlassen.
k. Waaren aus Neusilber u. dergl.
508. Neusilber (Weißkupfer). Diese Benennung führt eine Mischung aus Kupfer, Zink und Nickel, welche schon seit sehr alter Zeit in China in Anwendung war. In Europa wurde sie erst 1824 und zwar zu Schneeberg in Sachsen erzeugt, weshalb der Engländer und Amerikaner dieses Metall auch „Oerman silver" nennen, weil eS auch eine dem Silberweißen ziemlich ähnliche Farbe hat. Es ist gießbar, härter, aber beinahe ebenso dehnbar wie Messing, besonders