936 Silberplattirte Waaren. Silberwaaren Poliren rc.

Geschäfte sich auszeichnen. In Frankreich sollen Frauenspersonen beim Silberplattiren beschäftigt sein.

Silberplattirte Waare, besonders leichte, läuft mit der Zeit an und wird mattfleckig. Durch Putzen mit gebranntem und fein ge- schlemmtem Schafbein läßt sich diesem Fehler einigermaßen abhelfen, jedoch ist die einmal verlorene Politur nicht so leicht wieder herzu­stellen.

512. Silberwaaren poliren und scheuern. Das Poliren geschieht mit dem Polirstahl und dann mit dem Achat. Es erfor­dert zwar einige Anstrengung, übersteigt jedoch nicht die Kräfte von Frauenspersonen. Am meisten wird plattirte Waare polirt, da Sil­berwaaren weniger im Gebrauche sind, seit plattirte Waaren die jetzige Stufe der Perfektion erlangt haben. Gerade in diesem Ar- bcitszweige gäbe es noch manche Beschäftigung für Frauen. In Europa wenigstens sollen, der Aussage der Verf. zufolge, mehr beschäftigt sein, als in Amerika, Silberwaaren zu poliren und erhal­ten dieselbe Bezahlung wie Männer. Erhaben plattirte oder Sil­berarbeit poliren Männer, weil hiezu mehr Anstrengung erforderlich ist. In solchen Fällen, wo aber Frauenspersonen die Arbeit ver­richten können, erhalten sie den Vorzug, weil sie besser aufpassen und genauer arbeiten. Einzelne Silberschmiede können nur wenige Frauenspersonen zum Poliren brauchen, desto mehr aber finden sie in den Fabriken plattirter Waaren Beschäftigung. Gute Polirerin­nen verdienen K 3, K 5, K 6, K 79 pr. Woche; ein Lohn, der bes­ser ist, als Frauenspersonen bei mechanischen Arbeiten überhaupt ver­dienen können. Bei Plattirter Waare verdienen sie je nach ihrer Tüchtigkeit und Fleiß auch wohl gegen K 47. Die Silberwaaren zu poliren erfordert bei weitem mehr Geschicklichkeit und Reinlichkeit, als die gleiche Beschäftigung bei plattirter Waare. Sonst werden sie auch in größeren oder kleineren Geschäften zu einem Wochenlohne von K 2, K 35 engagirt. Ladendienerinnen, welche nebenbei auch poliren, erhalten K 1 bis S 1. 25 pr. Tag. Auch mit dem Abwäschen und Reinigen der Waaren sind Frauenspersonen beschäf­tigt, was jedoch eine nasse und schmutzige Verrichtung ist, die dafür aber auch noch besser bezahlt wird. Endlich ist Frauenspersonen auch das Einpacken der Waare übertragen und verdienen sie dabei durch­schnittlich gegen K3 5. Die tägliche Arbeitsdauer ist gewöhnlich 10 Stunden.

Zn New Zjork geben manche Frauenspersonen für ein entspre­chendes Honorar Unterweisung im Poliren, und auch in manchen Etablissements muß Lehrgeld bezahlt werden. In Bezug der Lehr­zeit und der Lehrbedingungen ist sehr Verschiedenes in Brauch. Die Verf. sagt, daß in Europa die Lehrzeit größtentheils von der Fähigkeit des Lehrlings abhänge, und gegen 6 Monate dauere. In Amerika wird die längste aber auch die gründlichste und nütz-