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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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fälle der Wirksamkeit der Zauberer zu und diese steigen so immer mehr durch Furcht im Ansehen. Doch ist der Schimpfname Sahahr dem frommen Muselmann ein Gräucl und eine Belei­digung, wegen der er den Beleidiger beim Khadi verklagt.

Am 10. April. Es kommen zwei Dahab'ien an; auf der ei­nen befinden sich levantinische Kaufleute, welche nach dem Sudahn gehen, um dort ihre Manufakturwaaren gegen Senahblätter und arabisches Gummi zu verkaufen. Der Hauptbesitzer, el Chawahdje Hanna Sabuaä, ist ein dicker, die nubische Sonne rücksichtslos verdammender Mann, welcher einen Bedienten aus Aleppo bei sich führt; er ist ebenfalls aus Syrien gebürtig und in Begleitung ei­nes schmächtigen, heuchlerischen und kriechenden Levantiners, der, wie ich höre, von seiner Gnade lebt und Aabd el Fettah ge­nannt wird. Sie wollen sich uns anschließen. Auf der anderen Barke haben sich sechs bis acht nubische Kaufleute zusammengcni- stet; sie führen hauptsächlich Kurzwaarcn und sind Djellalihb, d. h. Sklavenhändler, wenigstens dienen ihnen die Sklaven als Nebenfracht beim Gummi und der Scnnah.

Der Schech el Djemahli schickt zu mir und läßt mich bitten, bald abzureisen oder wenigstens mein Gepäck vorauszuschicken, weil er sonst nicht im Stande wäre, mehreren nachkommenden Reisenden Kamele zu verschaffen. Es ist mir unangenehm, weil mein Bruder unwohl ist und nicht gut weiter kann. Aali-Arha erhält den Be­fehl, Alles zur Abreise vorzurichten und die Karawane zu begleiten.

Am 13. April. Die griechischen Kaufleute verlassen in Ge­sellschaft meines deutschen Bedienten Tischendorf und Aali-Arha's heute den Lagerplatz und ziehen mit dem Gepäck Neu-Dongola zu; wir bleiben mit zwei nubischcn Bedienten noch zurück. Abends kommt eine kleine Karawane von Oben herab. Sie hat den uns bevorstehenden Weg nach Neu-Dongola in elf Tagen zurückgelegt. Der Inhaber der Karawane ist ein türkischer Kaufmann und frühe­rer Soldat und heißt Mal)ammed-Arha. Er hat eine seiner Frauen bei sich und diese ist krank. Vergnügt kommt er zu unse­rem Doctor und bittet sich Arznei für sie aus. Der Doctor will zuerst die Frau sehen, was der Türke im Anfange gar nicht, später m. 3