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nur dann erlaubm will, wenn sie bereits Arznei zu sich genommen habe. Jeder der Beiden behauptet, der Wunsch des Einen gehe nicht ohne vorherige Erfüllung des Wunsches des Anderen; Keiner gibt nach; die Frau bleibt krank und der Türke schleicht mit dem Stoßseufzer: .4Ilsk livrilim! seinem Zelte zu.
Jeden Tag werden wir jetzt von dem heftigen Chamasthn gepeinigt; er wirbelt Wolken von Staub auf und jagt sie durch die lustigen Hallen unserer Wohnung, bezüglich durch die früheren Rinderställe. Wir lassen das Zelt aufschlagen, der Wind wirft es in der Nacht um und über uns. Um nun wenigstens ruhig zu schlafen, legen wir uns im Schutze einer Mauer nieder und errichten dort eine Art von Bcduincnzclt.
Am 18. April. Mein Bruder fühlte sich stark genug, um weiter reisen zu können. Gestern waren Kamele angekommen, aus denen ich drei gute Hedjinihn und unter diesen wieder das beste aussuchte, um es für meinen Bruder zu satteln. Der Doktor vertauschte, trotz meines Abrathens, ein großes, schönes Reitkamel mit einem weit kleineren, um nicht allzu hoch herabzufallen. Ich sattelte alle Kamele eigenhändig, weil es ganz unmöglich ist, selbst auf einem guten, aber schlecht gesattelten Kamele zu reiten, und die Art und Weise, den Sattel auszupolstern, keineswegs gleichgültig ist.
Gegen neun Uhr Vormittags verließen wir Wadi-Halfa und ritten in leichtem Trabe dem großen Katarakt zu. Um Mittag lagerten wir in der Nähe von Abke unter Palmen und hielten unser höchst einfaches Mittagsmahl. Ein Nubicr in unseren Diensten, welcher einstweilen die Stelle eines Kochs vertrat, Jdrieß, ging auf eine kleine Insel und prügelte dort, ohne Ursache, seine armen, harmlosen Landsleute. Diese beklagten sich bei mir und wurden durch die Versicherung getröstet, daß dem Burschen die nöthige Strafe zuertheilt werden würde. Er erhielt diese auch von mir mit der Nilpcitsche zugemessen, weil das Maaß seiner Sünden längst übergelaufen und er einer von Denen war, welche nur durch die Peitsche im Zaume gehalten werden können. Obgleich er heute