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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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untersten Blattstielen brechen die Fruchthaltcr hervor, an denen die in Trauben gereihten, braunen, kopfgroßcn und eßbaren Früchte hängen. Erst wenn sie abgefallen sind, kann man sich ihrer be­mächtigen: die Dulehbpalme ist, wie ich mich durch mehrere Ver­suche überzeugt habe, rmcrsteiglich.

Gern möchte ich meinen Lesern noch ähnliche Bilder zeichnen, um sie mit den Urwäldern vertraut zu machen, aber ich vermag es nicht. Dem Laien bleiben die Geheimnisse einer so großartigen Pflanzenwelt verschlossen. Ich bin nicht einmal im Stande, eine Aufzählung der hauptsächlichsten Pflanzen formen zu liefern; wie dürfte ich es wagen, von einzelnen Arten zu sprechen, falls diese nicht ebenso auffällig sind, als Tabald'ie und Dulchb! Da­gegen will ich versuchen, eine Uebersicht der interessantesten Klas­sen und deren Hauptordnungen, hier und da wohl auch ein­zelner Gattungen und selbst Arten der Thiere zu geben, so weit diese mir bekannt geworden sind.

Obgleich wir bei Betrachtung der jetzt lebenden Thierwelt Afri­kas noch oft und lebhaft an europäische Formen erinnert werden, tritt die Eigenthümlichkeit und Selbstständigkeit derselben doch wiederum, zumal bei den höheren Thieren, so deutlich hervor, daß dann gar keine Vcrgleichung afrikanischer Typen mit europäischen zulässig ist. Ich brauche, um verstanden zu werden, wohl nur an das urwelt- liche Kleeblatt: Elephant, Nilpferd und Nashorn dem sich als passende Zugabe noch das Krokodil anschließt oder an 6nmo1oparän8, klmtoZos, Oi-)cteroxu8 zu erinnern. Wenn wir die Repräsentanten einer Afrika und Europa gemeinsam angehö­renden Form mitsammen vergleichen, finden wir, daß die afrikani­schen Thiere gewöhnlich kleiner, aber farbenprächtiger sind, als die europäischen. Bei der Klasse der Vögel kann diese Erscheinung als Gesetz aufgestellt werden, dessen Begründung sich bei den (im enge­ren Sinne genommenen) Sippen der lang hälsigcn Geier (0^p8), der Seeadler (Ks1iaöto8), der Adler (L-gnils), Edelfalken (I'sleo), Sperber (M8n8), Eulen (Lubo, Otu8, Lptiis1to8 u. s. w.), bei den schwalbenartigen Vögeln (lRsIillonob), bei der Fa­milie der Kukuke (6uvu1u8, 6llrv8ieopn8), Raben (6orvu8),