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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Verwundete setzen sich, laut mit dem Schnabel knackend, gegen ih­ren Angreifer zur Wehre. Man hat bisher keine Stimme, sondern nur eine kurze Zeit währendes Klappern mit dem Schnabel gehört."

,,Jm Juni baut er sein auf einem zwei Fuß hohen Haufen von Ambadj in den dichtesten Gramineen stehendes, aus Ambadj- stengeln, Reisern und Grashalmen roh zusammengefügtes Nest auf die Erde."

Unsere deutschen Störche, die 6ioonia sibs und 6. in§ra, Lmre, kommen auf dem Zuge vor, erstere in ungeheuren Schaa- ren. Wenn sie erscheinen, zieht die im Sudahn heimische 0. äimü weiter nach Süden, gleichsam als wolle sie ihren Gattungs­verwandten Platz machen; nur die weit seltnere 6. louooooxllglu, Dinrrö, bleibt in kleinen Familien im Lande zurück. Südlich vom vierzehnten Grade begegnet man dem Sattel storche, Ll^otvria Vplrippioi-Ii^nolig, Lue/,/,., welcher durch seine Gestalt und Farben­pracht schon von Weitem, vorzüglich wenn er fliegt, bemerklich wird. Man muß diesen Giganten, um seine Pracht gehörig ver­stehen zu können, im Urwalde denn dahin gehört er gese­hen haben. Unsere deutsche Ornis gibt uns selten Haltpunkte, um die Ornis der Tropen mit ihr vergleichen zu können; eine Erschei­nung, wie die eines lebenden Sattel st orchs, malen uns nicht einmal unsere Träume aus. Die Kropfstörche (Maräbu's), I<extoptilo8 orumenikor, mit denen man die Mykteria

oft zusammen sieht, sinken in deren Gesellschaft zum gemeinen Pö­bel herab und nur der rosenroth überhauchte Nimmersatt, luatslus Ibis, <7uv., darf neben jenem König der Störche sein Prachtgefic- der zeigen, ohne befürchten zu müssen, daß es erbleicht.

Der heilige Ibis, Idig reliKiog», hat noch einen

Gattungsvcrwandten in der Uorpiprion UgZockrmd, welcher sich bei günstiger Beleuchtung durch seine metallisch schim­mernden Flügeldecken schon aus großer Entfernung kenntlich macht. Sein weit vernehmbares Geschrei ähnelt dem Wehklagen eines Kin­des. Südlich vom zwölften Grade trifft man den merkwürdigen, einem schmutzigen Aasgeier nicht unähnlichen Kerontieus vomatus, und im Winter den in Ungarn geborenen