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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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es zum Schnabel und verzehren es auf diese Weise. Endlich sind Affen und Papageien einander ähnlich in der bewunderungswürdi­gen Klugheit, welche Beide besitzen u. s. w."

Letztere offenbart sich auch in der Freiheit in mancherlei Weise. Man muß eine Heerde der Gattung Osrcopitlwous xrisoo-virlckis in ihrem Waldlebcn beobachtet haben, um davon eine richtige Vor­stellung zu bekommen. Am Meisten hat mich immer die den Ein- gcbornen empörende Dreistigkeit ergötzt, mit welcher sie sich ihre Nahrung rauben. Eine zahlreiche Bande der Thiere zieht unter der Führung eines alten, oft geprüften und wohlerfahrenen Männ­chens dem Gctraidefclde zu. Die Acffinncn, welche Kinder haben, tragen diese, indem sich die Kleinen mit den Vordersätzen am Halse, mit den Hinterfüßen am Bauche festhalten, auch wohl zum Ueber- fluß mit ihren Schwänzchen noch einen Haken um den Schwanz der Frau Mama geschlagen haben, ebenfalls mit dahin. Anfangs nä­hert sich die Bande mit großer Vorsicht, am Liebsten, indem sie ihren Weg noch von einem Baumwipfel zum anderen verfolgt. Der alte Herr geht immer voran, ihm folgt die ganze Heerde von Zweig zu Zweig. Bisweilen steigt der Führer auf einem Baume bis in die höchsten Spitzen hinauf, um von dort aus sorgfältig Umschau zu halten. Einige beruhigende Gurgellönc überzeugen seine Schaar von den günstigen Resultaten seiner Forschungen. Von einem in der Nähe des Feldes stehenden Baume wird abgestiegen, dann geht es mit rüstigen Sprüngen dem Felde zu. Dort angekommen, ist es die erste Beschäftigung Aller, sich für jeden Fall die weiten Backen­taschen mit Nahrung vollzustopfen. Dann erst gestatten sie sich mehr Freiheit, zeigen sich aber auch immer wählerischer im Aussuchen des Futters. Jetzt werden alle Durrah- oder Maiskolben, nachdem sie abgebrochen worden sind, erst sorgsam berochen und wenn sie, was sehr häufig geschieht, diese Probe nicht aushalten, sofort ungefres- sen weggeworfen. Ein Affe vergeudet, wenn er viele Speise vor sich steht, zehnmal mehr davon, als er verzehrt; daher stammt auch die grenzenlose Verachtung der Eingeborncn gegen sein Geschlecht.

Wenn sich die Affcnhcerde im Fruchtfclde vollkommen sicher fühlt, erlauben die Mütter ihren Kindern, welche stets unter ziem-