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Reise, unserem deutschen Bedienten, Aali-Arha, dem Koch, dem Jäger Tomboldo, den Arbeitern Mähamincd und Mukle, dem Reis und vier Matrosen. Ich hatte am Morgen einen hef- ? tigen Fieberanfall gehabt, bestand aber auf der Abreise, weil ich hoffte, in den Wäldern bei unausgesetzter Bewegung und Thätigkeit eher zu genesen, als wenn ich noch länger in Charthum bliebe.
Den Diwahn des Pascha begrüßten wir mit wehender Flagge und drei Böllerschüssen, welche uns von dort sofort erwiedert wurden. Dann zogen wir vor einem günstigen Winde rasch den Strom hinauf.
Die Morgen- und Abendstunden sollten unter allen Umständen der Jagd gewidmet werden. Diese lieferte uns stets so viele Beute, daß wir die übrige Zeit des Tages vollauf beschäftigt waren. Noch heute erinnere ich mich mit wahrer Wonne an diese schönste aller meiner Reisen. Wir lebten ein köstliches Jägcrleben, kein Unfall trübte die glückliche Fahrt; Beute, Beschäftigung, Unterhaltung fehlte nie, Jägcrfrcuden wechselten mit Jagdabcntcuern. ^ Der Hyäne Heule» wurde uns auf dieser Reise zur gewohnten Melodie, des Panthers grunzende Stimme, des Nilpferdes Brummen verlor sein Schreckhaftes und nur
„Des Löwen donnerndes Gebrülle
Tief aus den Bergen her, das durch die Todesstille
Der Nacht noch schrecklicher, im Walde wiederhabt"
trieb uns, wenn der Wälder König gar zu nahe um uns war, die Haare unwillkürlich etwas in die Höhe. Doch ich will, anstatt spätere Begebenheiten vorauszuschicken, zu meines Lesers Nutz' und Frommen lieber eine getreue Abschrift der bezüglichen Stellen meines Tagebuches folgen lassen.
Bei dem Dorfe Kamlihn jagen wir am Morgen dcS 27. November in dem fast undurchdringlichen Urwaldc. Einige Araber machen uns auf die Fährten eines „Essed" (Löwen) aufmerksam und erzählen uns, daß dieser vor drei Tagen zwei Esel getödtct, » zum Theil gefressen und dadurch die Bewohner einiger Tokhahl des rechten Ufcrö so eingeschüchtert habe, daß diese, Hab' und Gut im Stich lassend, an das andere User geflüchtet seien. - Bei nähe-