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Zweite Reise nach dem Sudahn, Reise nach dem Sinai und Heimkehr
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Anakharihb brachte Beide vor das Dorf und schoß Beiden, um dem Befehle vollkommen zu genügen, die Kugel durch die Brust.

Bauerhorst hatte seine Geschäfte in Charthum beendet. Er sah ein, daß jetzt für ihn Wenig zu thun sei, und beschloß, nach Kairo zurückzureisen, um von dort aus mit größeren Capitalien einen zweiten Handclsversuch zu machen, welcher wohl auch ein­träglich geworden wäre. Seine Freundschaft für mich ging so weit, daß er mich und mein Gepäck mit sich nach Kairo zu nehmen und alle Reisekosten für mich auszulegen versprach. Nun kam es nur darauf an, ob mir mein Hauptgläubiger, der Pascha, die Erlaub­niß zur Abreise geben würde. Wir gingen deßhalb am 3. August zu ihm, Bauerhorst, um Abschied zu nehmen, ich, um ihn zu bitten, einen Wechsel auf Kairo annehmen zu wollen.

Der Pascha war schlechter Lärme und im Anfange sehr kalt. Ich übersetzte zuerst Baucrnhorst's Abschiedsworte und kam dann zu meiner Bitte. ,,Herrlichkeit," sagte ich zu ihm,ich muß zu Grunde gehen, wenn ich noch einige Wochen hier verweile. Nach Aussage der Aerzte ist mein geschwächter Körper nicht mehr fähig, einem neuen Ficberanfall Widerstand zu leisten. Ich muß eilen, ein gesundes Klima zu erreichen; auch möchte ich gern die Lieben im Vaterlande wieder sehen, von denen ich so lange getrennt ge­wesen bin."

Aber wer hält Dich denn hier zurück, Chalihl - Essend! ? So ziehe doch in Frieden Deiner Heimath zu!""

Herrlichkeit, mich hält einzig und allein mein gegebenes Wort zurück. Ein rechtlicher Mann muß sich durch dasselbe für gebunden erachten, selbst wenn er seinen unvermeidlichen Untergang vor sich sähe. Ich bin Dein Schuldner und freue mich, es zu sein, weil ich dadurch Deine Großmuth erkennen lernte. Es ist mir aber unmöglich, mein Wort hier zu lösen, wie ich es versprochen habe; ich kann es nur in Kairo. Willst Du mir erlauben, daß ich da­hin abreisen darf, so wirst Du das Maß Deiner gegen den Fremdling reichlich bewiesenen Gnade übervoll machen."