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kisches Gebiet übernehmen; denn obgleich die Schatzkammer Seiner Majestät unerschöpfbar an— Elfenbein sei, wäre es doch erwünscht.....
Mehrere Male sah mich der Pascha während des Vertrags lächelnd an; er wurde durch den Pomp der Sprachweise des Fuhr- Ministers sehr heiler gestimmt und machte mich in italienischer Sprache auf die pikanten Prahlereien noch ganz besonders aufmerksam. Dann wandte er sich an den Schwarzen und sicherte ihm die Gewähr seines Antrages zu, verwechselte aber im Lauf der Rede, aus ihm sehr verzeihlicher Ungeläufigkcit der arabischen Sprache, das Lpitlroton ornans Seiner Majestät „großer Büffel" hartnäckig mit dem nicht gerade schmeichelhaften Titel „großer Ochse," wobei jedesmal ein trüber Schatten über das dunkle Gesicht des Ministers flog.
Ein Beamter des Diwalm erhielt dann den Befehl, die ganze Pilgerkarawane mit Obdach und Nahrung aus Kosten der Regierung zu versorgen. Mau räumte ihnen ein sehr weitläufiges Gebäude für die Dauer ihres Aufenthaltes in Eharthum ein. Die Prinzessin bezog dessen Harehm. Ihr Gefolge bestand aus acht und sechzig Individuen: Dienern und Sklavinnen Ihrer Hoheit, Kaufleuten und frommen Gläubigen, welche sich dem Zuge angeschlossen hatten.
Es war natürlich, daß wir Europäer die Prinzessin zu sehen wünschten. Wir beschlossen ihr, den Konsul an der Spitze, einen feierlichen Besuch abzustatten, wozu man den 14. August wählte. In solennem Aufzeige schritten wir Morgens der Wohnung Ihrer Hoheit zu, hatten aber keine günstige Zeit getroffen, denn eben verließ sie das Haus hoch zu Roß, um den Damen des Harehm Latief- Pascha'S einen Staatsbesuch zu mache». Die Dame ritt auf einem jener kleinen, aber als vorzüglich bekannten Fuhrpferdc mit türkischem Sattel und Zeug und zwar nicht wie Frauen, sondern wie Männer zu reiten pflegen, wozu sich die türkisch-arabische Kleidung, welche sie trug, mehr eignet als die unserer Damen. Sie war umgeben von einigen in Lumpen gehüllten Kerlen, von denen der Eine, wahrscheinlich der Herr Oberstallmeistcr Ihrer Hoheit, das Roß am Zaume führte. Rechts und links gingen sechs bis acht Sklavinnen, gekleidet wie die Sudahnesinnen, d. h. die uns bekannte