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Aus diese Weise hatte man Jenen sogleich Nachricht von dem Erscheinen Mahammeds gegeben:
„Und wo ein Bär den andern sah'.
Da hieß es: Petz ist wieder da!"
Nachdcm^wir um Mittag wieder abgefahren sind, müssen wir schon unterhalb Alt-Dongola wieder anlegen, um einem anderen Matrosen den Besuch seiner dort wohnenden Familie zu gestatten.
Von Alt-Dongola aus soll eine unterirdische Höhle bis zum Djebel Barkal führen. Obgleich ich an der Wahrheit dieser Mittheilung zweifle, halte ich doch das Vorhandensein einer tiefen und ausgedehnten Höhle für möglich, weil ich von verschiedenen Eingeborenen, so oft ich Alt-Dongola berührte, immer Dasselbe hörte. Man erzählt sich, daß ein Kalb zufällig in den in der Nähe der Moschee Alt-Dongola's sich befindlichen Eingang gerathen und abgemagert, mit abgestumpften Hörnern, abgeschabtem und blutendem Fell am Djebel Barkal wieder zum Vorschein gekommen sei. Leider hatte ich nie Gelegenheit gehabt, mich von der wahren Beschaffenheit der Sache zu überzeugen.
Am 10. September haben wir heftigen Gegenwind und kommen fast gar nicht von der Stelle. Um Mittag wird bei dem alten Kastell Schech Rheahme angelegt. In der Nähe dieses Ortes wohnt ein berühmter Heiliger, Saard-Aali, welcher, nach den Versicherungen der Nubier nicht weniger als zweihundertundzwanzig Jahre zählt und seine Ur-Uren« kel um sich spielen sieht. Wenn man so Etwas von ehrwürdigen, ernsthaften Leuten erzählen hört, begreift man erst, wie Methu- salah ncunhundertncunundsechzig Jahre alt geworden ist.
Abends landen wir in dem Ufersteige des Unglücksortes Dongola.
Der erste meiner Gänge war für mich der wichtigste nnd traurigste. Ich besuchte das Grab meines armen Bruders. Mit welchen Gefühlen ich den Ort betrat, an welchem wir diesen guten Menschen vor sechszehn Monaten in die heiße Erde betteten, wage ich nicht zu schildern. Sie kann nur Derjenige beurtheilen, welcher seinen theuersten Freund ohne die Hoffnung, ihn auf Erden