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Hausfrauen. Haushaltungsmaschinen.

Man sollte den Dienstboten anet» genug und gut zu essen geben, und ste nicht für ihre Mahlzeiten mit einem bestimmten Geldbeträge abfinden, noch weniger aber sogar das trockene Brod versperren. Auch sollte man ihnen an einem gesunden Orte eine reinliche und gute Lagerstätte bereiten. Die Haushaltungsarbeiten strengen an, und es ist daher eine entsprechende Ernährung des Leibes noth­wendig. Und um wieder frische Kräfte zu der neuen Arbeit des kommenden TageS zu gewinnen, bedarf der Mensch eines gesunden und erquickenden Schlafes in einem wohl gelüsteten und gegen Lustzug gesicherten Gemache, auf reinlichem und geeigneten Lager.

Leider brechen zwischen Dienstgeberinnen und Dienstboten auch oft Streitigkeiten aus, an denen entweder beide Theile gleiche Schuld tragen, oder oft die Hausfrau die einzige Veranlasserin ist. In solchen Fällen pflegen leidenschaftliche Herrschaften den abgehenden Dienstboten schlechte oder zweideutige Zeugnisse zu geben, ohne zu bedenken, was die Folgen hievon sein werden, und daß ein guter Ruf das Einzige ist, was ein armer Dienstbote besitzt. Es ist uns ein Fall bekannt, daß ein Dienstmädchen, welches fünf Jahre lang nacheinander bei Einer Herrschaft gedient und ein sehr gutes Zeugniß von derselben erhalten hatte, zu einerbösen Sieben" gerieth und in kurzer Zeit, wie Viele vor ihr, sich veranlaßt sah, den Dienst zu kündigen. Darauf folgte eine schwere Zeit. Und als das arme Mädchen, krank, einmal die Bitterkeit der verschriebenen Medicin mildernd, in Gegenwart ihrer Herrin ein Stückchen Zucker nahm, gab es nicht nur eine heftige Scene ab, sondern dieses Stückchen Zucker mußte Veranlassung geben, in dem Dienstzeugnisse alseine Veruntreuung" zu figuriren. Das Dienstmädchen (Thatsache!) ertränkte sich!

Solche Weiber giebt es leider, leider nur zu viele. Für sie wäre vielleicht oft ein Extraabdruck desBriefes an eine Gläubige" aus derGartenlaube" (1866, S. 655) als ein Spiegel vorgehal­ten, ein gutes Mittel zur Besserung.

2. Haushalt-Maschinen. So wie derjenige Arbeiter am besten und schnellsten producirt, welcher mit dem besten Werkzeuge versehen ist, so wird auch in der Haushaltung Alles besser und schneller ver­richtet, wenn gutes Arbeitsgeräthe vorhanden ist. Man sollte abcv den Dienstboten die Arbeit erleichtern, und dies geschieht dadurch, daß man das nöthige Gcräthe und die immer mehr bei einsichtsvol­len Hausfrauen in Werth kommenden Haushalt-Maschinen anschafft und den Dienstboten zum Gebrauch anweiset. Wer dies thut, wird bald die guten Folgen hiervon erfahren und zur Ueberzeugung kom­men, daß das Geld, hierauf verwendet, sich hundertfältig lohnt; denn die Kräfte der Dienstboten werden geschont, deren Gesundheit erhal­ten und Zeit erübrigt, welche sie nützlich für sich verwenden können. In Folge dessen wird man immer heitere Gesichter um sich sehen