Wäscherinnen. Köchinnen.

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9. Wäscherinnen rc. In größeren Haushaltungen sind besondere Dienstboten lediglich zur Besorgung der Wäsche angestellt, und geschieht dies mit der Hand auf sogenannten Ruffeln, mittelst Wasch- und Ausring-Maschinen, und in öffentlichen Dampf-Wasch­anstalten. Es giebt indessen Personen, welche die Behauptung auf­stellen wollen, daß mit den Apparaten oder in Dampf-Waschanstalten die Stoffe zu sehr verderben würden. Dies ist aber eine ganz irrige Ansicht, und kann ein solcher Nachtheil für die Wäsche nur dann stattfinden, wenn die damit betrauten Personen nicht achtsam genug sind. Diese Wäscherinnen, als Dienstboten, sind in Amerika größ­tenteils Jrländerinnen, stark und kräftig genug, die Arbeit verrichten zu können. Ihr Lohn ist 8 1. 50 bis 8 1. 75 pr. Woche, oder 8 6. 10 Cts. pr. Monat, nebst Kost und Wohnung. Zu bemerken ist, daß das Waschen, als bloße Handarbeit sehr schwächt und die Kräfte äußerst abspannt; der Dampf des Seifenwassers und der Geruch des schmutzigen Zeugs machen diese Beschäftigung, wenn man sich nicht recht in Acht nimmt, ungesund. Näheres über erleichterte Art und Weise der Wasch-Arbeit wird weiter in dem Artikel von Wäscherinnen erwähnt werden, die sich von dieser Arbeit selbstständig ernähren.

10. Köchinnen. Viel hängt die Gesundheit von der Nahrung ab, die man genießt, und hauptsächlich davon, wie sie zubereitet ist. Vieles von den nahrhaftesten Bestandtheilen der Speisen kann beim Kochen verloren gehen. Deshalb sollte die Art und Weise, wie Speisen am besten zubereitet werden, ein Gegenstand des Stu­diums und des Interesses für alle diejenigen sein, welche damit zu thun haben, umso mehr, da Hiebei die Gesundheit Anderer betheiligt ist. Einfache Diät ist sehr gesund; aber was einer Person gut bekommt, muß nothwendiger Weise nicht gerade auch einer anderen zusagen. Jedermann kann eigentlich an sich selbst beobachten ler­nen, was seiner Gesundheit am zuträglichsten und ihm am nahrhaf­testen ist, eher, als es der geschickteste Arzt vorzuschreiben im Stande sein würde. Es sollten nur solche Nahrungsmittel zu Speisen verwendet werden, welche auch zur wirklichen Ernährung des mensch­lichen Körpers beitragen. Kinder aber sollten nur solche Nahrung erhalten, die ihrer Natur zuträglich ist und der Gesundheit nicht schadet.

Gründliche Kenntnisse in ihrem Fache und die größte Pünktlichkeit sind daher die Hauptersordernisse einer guten Köchin. Und, während in gewöhnlichen Haushaltungen in Landstädtchen Ame- rika's die Köchin nur 8 1 bis 8 1. 50 Cts. pr. Woche Lohn, nebst Kost und Wohnung erhält, dürfen sie, je nach ihrer Geschicklichkeit, an größeren Plätzen stets einen solchen von 8 1. 50 Cts. bis 8 5 beanspruchen, und sind nie verlegen um Angebote und Stellen. Haben sie mehrere (etwa sechs) Jahre Lehrzeit in einer Restauration oder in einem Hotel nachzuweisen (während welcher Zeit sie sich