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Köchinnen. Kindermädchen.

aber auf eigene Kosten fortzubringen gehabt haben) , so können sie die besten Stellen und den höchsten Lohn beanspruchen, und sie erhalten sowohl in Privathäuscrn, sowie in Hotels, wenn man mit ihnen zufrieden sein kann, überdies noch eine freiwillig gegebene Zulage.

In Nelv-Pork hat ein Professor Blott eine Koch-Akademie errichtet, in welcher er Köchinnen und Köche ausbildet, wie auch den jungen Frauen, welche Kochen lernen wollen, Unterweisung ertheilt. Zum praktischen Unterrichte sind in dieser Anstalt alle möglichen Einrichtungen getroffen, und das Institut erfreut sich eines lebhaften Zuspruches. Derselbe Herr soll, wie derBazar" (Nr. 2, 1867) mittheilt, in Boston früher einen Cyclus von 14 Vorlesungen über die Kochkunst, in historischer, theoretischer und praktischer Beziehung, vor einem Auditorium von 200 Damen, der Elite von Boston, ge­geben haben, in welchem von dem Herrn Professor nicht blos die sublimsten Geheimnisse der französischen Kochkunst theoretisch gelehrt, sondern von dessen Gemahlin an dem hierzu aufgestellten Kochherde auch praktisch erläutert wurden, und die Zuhörerinncn ihren Geschmack an den bereiteten Delikatessen selbst erproben konnten. Solche Vorlesungen, jedoch in bescheidener Art und Weise, wären gar nicht so übel für Köchinnen und junge Frauen. In London hat ein Fräulein Burdett Coutts eine Kochschule begründet, in welcher den ärmeren Klassen der Bevölkerung wenigstens in der geeigneten Zubereitung der allergewöhnlichsten Speisen unentgeldlich Unterricht ertheilt wird. Um dann noch bessere Befähigung im Kochen zu erlangen, bedarf es allerdings weiterer passender Gelegenheit zum lernen, Zeit und Uebung darin. Von Deutschland sagt die Ver­fasserin dieses Buches, daß die meisten Frauen jeden Standes das Kochen erlernen. Und sie erzählt, daß in Stuttgart ein ver­mögender Mann eine gewisse Summe ausgesetzt habe, von deren Interessen eine Anzahl der besten Hotelköchinnen dafür honorirt wer­den sollten, daß sie einer bestimmten Anzahl von Mädchen ihre Kunst lehren möchten. In manchen deutschen Städten sollen Frauens­personen sogar den Kuchen- und Pastetenbäckern in Hotels oder bei Restaurants Lehrgeld dafür bezahlen, daß sie von denselben Unter­weisung in deren Kunst erhalten.

Dienstherrschaften, welche das beschwerliche, wie verantwortliche Amt einer Köchin zu würdigen verstehen, sollten sowohl in ihrem und der Ihrigen wahren Interesse, wie in dem der Dienstboten, auf die in neuerer Zeit aufgestellten Verbesserungen von das Brennmate­rial, die Zeit und Arbeit sparenden Kochherden, Kochöfen, Koch­geschirren und Küchengeräthen jeder Art Bedacht nehmen, wie wir schon oben (Seite 33) gesagt haben.

11. Kinder-Mädchen oder Wärterinnen. Niemand sollte eine solche Stelle annehmen, wenn er nicht besondere Liebe und Zu-