Wäscherinnen. Mechanische Hülfsmittel zum Wäschebesorgen. 59
Die Löhne der in solchen Waschanstalten beschäftigten Arbeiterinnen sind sehr verschieden. In manchen solchen Etablissements wird für gewöhnliche Herrenhemden 2^, für feinere 2j Cts. bezahlt, oder die Wäscherinnen erhalten, außer freier Station, K 12 baar pr. Monat, auch sogar S 5 pr. Woche.
Von den Umständen, welche diese Beschäftigung der Gesundheit nicht zuträglich machen, wurden bereits (Seite 41) Andeutungen gegeben. Dieselben beziehen sich jedoch mehr auf die Handarbeit, und es versteht sich von selbst, daß diese Beschäftigung immer weniger der Gesundheit nachteilig werden wird, je mehr man hierbei sich mechanischer Hülfsmittel und geeigneter chemischer Prozesse bedient, wie die Dampf-Wäscherei füglich als ein solcher betrachtet werden dürfte.
In allen Waschanstalten ist das ganze Jahr die Arbeit andauernd, besonders viel aber ist (in Amerika) Anfangs Sommer zu thun, bevor die wohlhabenderen Familien sich auf das Land, in Bäder u. dergl. begeben.
24. Mechanische Hülfsmittel zum Wäschebesorgen. — Vor Allem möchten wir hier auf einen trefflichen Aufsatz aufmerksam machen, welchen der Bazar (Nr. 18, 1866) von „Beta" unter der Ueberschrift brachte: „Wissenschaft in der Wäsche". — Aber jede unserer Leserinnen, selbst solche von minder starkem Begriffsvermögen, wird uns verstehen, wenn wir uns auf die allergedrängteste Darstellung beschränken. Zur Besorgung der Wäsche ist mechanische Fertigkeit und — dürfen wir uns so ausdrücken — chemisches Verständniß nothwendig. Je mehr von beiden Erfordernissen vorhanden, desto besser geräth die Arbeit in jeder Beziehung. Nun wird Niemand den Satz bestreiten wollen, daß mechanische Vorrichtungen und Maschinen, wo sie immer zum Ersatz der Handarbeit angewendet werden können, jede Verrichtung besser, in kürzerer Zeit, mit weniger Kosten und viel geringerer menschlicher Körperanstrengung verrichten, und damit Tausende und aber Tausende von Menschen entweder möglichst oder ganz vor den schädlichen Einwirkungen mancher Beschäftigungsarten bewahren und befreien. Dies ist nun besonders auch bei der Besorgung der Wäsche der Fall. Heißt es nicht „Junge Wäscherinnen, alte Bettlerinnen"? und ist es nicht traurig, bei einer so wenig lohnenden Arbeit, wie das Waschen, seine besten Kräfte zusetzen zu müssen, ohne für die Zeit, wo dieselben nachlassen und Arbeitsunfähigkeit eintritt, einen Sparpfennig erübrigen zu können? — Darum greife man mit Eifer nach den Hülfsmitteln, welche uns die Mechanik bietet, und die unsere Kräfte schont. Zu diesem Entschlüsse ist man in Amerika schon lange gekommen, während in Deutschland auch in dieser Beziehung noch die entsetzlichste Gleichgültigkeit und das bornirteste Vorurtheil über der Menge lastet. Mehr Eingang hat in Deutschland doch schon die „Ruffel" gefunden, ein Brett,