Mechanische Hülfsmittel zum Wäschebesorgen. 61

in Norddeutschland immer mehr in Gebrauch und bestehen dieselbe lediglich in einer geschlossenen Wiege aus Zinkblech, mit geripptem Boden, zwischen einem erhöhten Stander in Zapfen ruhend und an beiden Seiten mit einer Handhabe versehen, so daß entweder eine oder zwei Personen daran arbeiten können. Die gekochte Wäsche nebst Seifenbrühe werden in den wiegenartigen Behälter gethan, derselbe geschlossen und die Wiege nun hin und her geschaukelt. Wie auf dem Waschbrette oder der Ruffel mit der Hand, so wird die Wäsche durch ihre Schwere und durch die schaukelnde Bewegung auf dem gerippten Boden hin-- und hergerieben und dadurch ohne Be- nachtheiligung der Stoffe, gereinigt. Einzelne besondere Schmutzflecken müssen bei all' dieser Maschinenarbeit doch wohl extra mit der Hand oder an der Ruffel ausgcrieben werden. Doch was ist dies gegen die Gesammtarbeit der Wäsche, die an der Maschine so leicht, so schnell und so Material ersparend und die Stoffe schonend verrichtet werden kann! Eine der besten Vorrichtungen zur Erleichterung der Wascharbeit ist aber unbedingt die Maschine zum Ausritt- gen der Wäsche oderWäsche - Wring - Maschine." Neben der Nähmaschine dürfen wir sie als die beste, Kraft und Gesundheit sparende Vorrichtung ansehen, die je zum Vorschein gekommen ist. Auch wird die Wäsche hiedurch sehr geschont. Denn Jedermann weiß, daß bei der gewöhnlichen Methode des Ausringens der Wäsche das Zusammenwinden die Fasern sehr ausdehnt und angreift, ebenso die Hände, die Arme und Schultern sehr ermüdet. Alles dieses wird durch diese Vorrichtung verhütet; denn die Wäsche läuft einfach zwischen zwei weichen, elastischen Kautschuk-Rollen, welche durch Fe­dern zusammengehalten werden, und kommt dann so trocken heraus, als wenn sie durch Hände ausgerungen worden wäre. Sie wird aber durch die Maschine nicht gewunden, sondern gepreßt. DerAus­ringer" ist einfach an das Waschfaß angeschraubt, und das aus­gepreßte Wasser läuft in dasselbe zurück, während die Wäsche zum Trocknen auf der anderen Seite in den untergestellten Korb fällt. Je öfter man die Wäsche durch die Rollen laufen läßt, desto trockner wird sie. Die Arbeit ist dabei so leicht, daß sie ein Kind verrichten kann und geht so rasch von statten, daß man einen ganzen Zuber voll Wäsche in wenigen Minuten auszuringen vermag. Diese Apparate conserviren mithin die Stoffe, und ersparen Zeit und Arbeitskraft. Der erstere Vortheil, die Erhaltung der Stoffe allein schon deckt die Anschaffungskosten, wenn nicht bedeutend mehr, selbst in der kleinsten Familie. Aber es verhält sich auch hiermit, nach dem oben ange­führten Vergleich, wie mit den Nähmaschinen. Die billigsten dieser Apparate sind auch die schlechtesten, und wie sich eine gute, wenn auch theurere Nähmaschine besser bezahlt, als ein zehnmal billigeres, aber sehr zweifelhaftes Fabrikat, so wird auch eine billige Ausringmaschine, (wenn sie auch besser ist, als gar keine) sich nicht so lohnen, als eine der besten Construktion, die natürlich auch höher im Preise steht.