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Mechanische Hülfsmittel zum Wäschebesorgen.

Eine gute AuSn'ngmaschine muß vor Allem mit Rollen versehen sein, welche mit einer hinlänglich dicken Lage von Kautschuk bedeckt sind. Der Kautschuk aber ist bekanntlich ein noch immer etwas theures Material. Der Erfinder dieser Maschinen verbrauchte allein für §3 hiervon an den Vorrichtungen, die K 10 kosteten. Jedermann kann sich durch Untersuchung überzeugen, ob der Kautschuk bloß H Zoll dick, oder, wie er es sein sollte, dicker, d. h. so dick ist, daß er eine nach­gebende elastische Oberfläche den zwischen den Rollen durchlaufenden Ge­genständen darbietet. Auch soll sie mit einer Räder - Borrichtung versehen und die Zähne der Räder so lang sein, daß sie noch in einander greifen, auch wenn ein großes und dickes Stück ausgewun- den wird, wobei die Rollen weit auseinander zu stehen kom­men. Sind die Rollen mit solchen Zähnen versehen, so werden die Walzen, gezwungen, sich gleichzeitig regelmäßig umzudrehen und wird dadurch die Gefahr abgewendet, daß eine von ihnen die Fäden der Wäsche ausdehne oder zerreiße, wenn vorkommenden Falls ein Bündel sich zwischen ihnen bilden sollte. Auch wird der Kautschuk weniger dem Losearbeiten unterworfen sein, wenn sich Zahnräder an dem Apparate befinden. Solide deutsche Fabrikanten empfehlen selbst die Construktion mit Rädertriebwerk. Das schon mehrmal erwähnte Maschinen-Geschäft von Wirth L Co. in Frankfurt a. M. besorgt preiswürdig solche, mit Räderwerk versehene Wasch-Wring-Maschinen zum Preise von I8fl. 30Lr. bis 20 fl. (etwa von 1012 Thaler), Waschmaschinen n 20 fl. bis 42 fl. (1224 Thaler) u. s. w.

Außer der mechanischen Arbeit ist dann aber noch die chemische Behandlung der Wäsche in Betracht zu ziehen. Wäscherinnen, welche dem althergebrachten Schlendriane huldigen und von den neuen Ver­besserungen und Erfahrungen keinen Gebrauch machen, sind eben so schlimm daran, wie diejenigen, welche Alles gläubig hinnehmen, ohne es zu prüfen. Insbesondere aber muß vor sogenannten Waschmittel» die besonders angepriesen werden, gewarnt werden. Dann aber soll­ten sich doch Wäscherinnen über die Materialien, die zur besseren Herstellung der Wäsche empfohlen werden, etwas mehr unterrichten, als bisher geschehen ist und sich über die Wirkung der Dosis eines jeden derselben durch Belehrung und Erprobung Ueberzeugung ver­schaffen. Etwas Lernen lohnt sich dann bei der Arbeit hundertfäl­tig. DieVictoria" macht (Nr. 40, 1864) z. B. auf ein Waschmittel aufmerksam, das versucht werden könnte: nämlich die Anwendung des Borax, welcher als schönheitsfördernd bekannt ist. In etwa 30 Maaß Wasser löst man 4 Pfd. Borax auf und wendet diese Mischung zur Reinigung der Wäsche an. Es soll hierbei bedeutend an Seife ge­spart und den zartesten Stoffen nicht der mindeste Schaden zugefügt werden.

Wenn aber die Wäsche endlich gut und schön ausgewaschen und ebenso ausgerungen ist, dann kommt erst noch das Trocknen oder Bleichen derselben, und gar oft vereitelt die Witterung, die Luft,