Stärkerinnen. Mäklerinnen. Plätterinnen. 65
großes Gefäß, daß man das siedende Wasser zu dieser aufgelös'ten und mit einem Quirl klar gerührten Stärke gießen kann. Die Stärke muß nun noch einmal, mit einem Zusatz weichen Wachses oder guten weißen Stearins» welche beide der Wäsche einen schönen Glanz geben, auskochen, worauf dieselbe sofort mit einem Quantum kalten Wassers durchgerührt wird. — Wenn man die Stärke sogleich gebraucht, ist eS nick>t nöthig, sie durch ein Haarsieb zu filtriern, was aber für den Fall, wenn dieselbe steht, unumgänglich nothwendig ist, da die auf der Oberfläche durch das Erkalten sich setzende Haut nur dadurch geschieden werden kann. — Auch dieser Stärke giebt man einen kleinen Beisatz von dem unübertrefflichen Ultramarinblau und versäume nicht, die gestärkte Wäsche tüchtig zwischen den Händen zu klopfen, wodurch die Klarheit des Stärkens bedeutend erhöht wird.
Frauenspersonen, welche sich dieser Beschäftigung widmen, können meistens Alles selbst ohne fremde Beihülfe versehen und scheuen sich ohnehin, jemand Anderem die Arbeit anzuvertrauen, aus Furcht, dieselben möchten solche beschmutzen oder sonst verderben, verbrennen lassen u. dergl. — Haben solche Stärkerinnen nicht viel zu thun, so nehmen sie ihre Zuflucht zu verschiedenen weiblichen Handarbeiten für Läden.
Arbeiterinnen, die ;. B. in New-Iork ausschließlich für diese Branche engagirt werden, erhalten bei vollständig freier Station auch noch einen baaren Monatslohn von K 14.
26. Manglerinnen. — Gute Mangeln sollten weder den größeren Hausständen, noch den Wäscherinnen von Profession fehlen. In den öffentlichen Waschanstalten, deren wir (S. 58 u. 59) Erwähnung gethan haben, befinden sich bereits diese Instrumente, auf's zweckmäßigste construirt, nicht selten mit Dampf getrieben; und werden 15 Cts. pr. Dtzd. Wäschstücke berechnet. Eine tüchtige Mang- lerin kann hiermit aber an Einem Tage 8-9 Dutzend fertigen.
Zur Erlernung des Mangelns selbst bedarf es nur kurzer Zeit, wohl aber eines starken Körpers, welcher die Anstrengung ertragen kann, welche diese Verrichtung mit sich bringt.
In Norddeutschland versehen häufig Gemüsehökerinnen, welche eigene Verkaufskeller haben, in denen sie auch wohnen, das Mangeln der Wäsche als Nebenerwerb und berechnen hiesür nur bis zu 1 Sgr. pr. Dutzend.
. - Gute Wäschmangeln sind bei Wirth L Co. in Frankfurt für
6 fl. (3—4 -Si) zu haben.
27. Plätterinnen. — Das Plätten von Wäsche wird, wenigstens in Norddeutschland, vielfach als eigenes Geschäft betrieben, gewöhnlich von Wittwen oder anderen einzeln dastehenden Frauenspersonen, die oft wiederum mehrere Mädchen als Gehülfinnen beschäftigen.
5