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Plätterinnen.
So erfinderisch der Amerikaner auch ist, eine besondere Vorrichtung zum Platten, welche den Frauen diese gewiß höchst anstrengende Arbeit erleichtern könnte, hat er doch noch nicht ausgeklügelt.
Bei den vornehmen Römerinnen, wo das Plätten und Kleiderfalten eine wichtige Beschäftigung war, hatte man schon Glättmaschinen und Kleiderprefsen, unter welchen die mit besonderer Gescbicklich- keit gefalteten Gewänder so lange liegen blieben, bis sie zum Gebrauche herausgenommen wurden. Es ist jedoch (siehe „Victoria" Nr. 8, 1862, „über den Putz und Luxus der vornehmen Römerinnen") nicht gesagt, wie jene Plättmaschinen construirt waren.
Wohl ist in der Construction von Plätte isen alles Mögliche versucht worden, aber ohne Erfolg, und es dürften die massiven Plätteisen doch noch immer vor den hohlen den Vorrang behaupten, zumal wenn für dieselben ein eigens construirter kleiner „Wärmeofen für Plätteisen", der sich bereits überall Eingang verschafft, benutzt wird. — Zur Erleichterung der Arbeit wollen wir den Plätterinnen aber eine kleine Vorrichtung beschreiben, welche zur Besprcn- gung der Wäsche dient, und durch welche dies viel gleichmäßiger geschieht, ohne sich auch nur einen Finger naß zu machen. Tiefes Instrument, von jedem Blechschmied anzufertigen, besteht aus Blech; den Haupttheil bildet ein 4» Zoll langer und 2^ Zoll im Durchmesser haltender Cylinder, dessen eines Ende convex und mit feinen Löchern beim Abstände eines halben Zolles versehen ist. Ein 4H Zoll langer, hohler Stiel öffnet sich in den Cylinder und ist beim Gebrauche des „ W ä sch e - B e sp r e n g er s" durch einen Kork verschlossen. Um den „Sprenger" zu füllen, entkorke man den Stiel und lege den Cylinder in Wasser. So gefüllt, verschließe man die Oeffuuug des Stieles wieder, und kann dann mittelst stärkeren oder schwächeren Schüttelus des Werkzeuges die Wäsche beliebig besprengen. — Auch möge hier die Bemerkung eingeschaltet werden, daß Plätteisen glatt und blank erhalten werden, wenn man die glättende Fläche auf einem vorher etwas erwärmten und dann mit gelbem Wachs bestrichenen Papier reibt; welch letzteres zu dieser Procedur mehrmals benutzt werden kann.
Um Hemdenbusen schön glätten zu können, ist erforderlich, daß dieselben nach der Wäsche mit der besten Stärke, der man etwas reines Spermacetti oder arabischen Gummi zufügen kann, gesteift werden, die jedoch jedenfalls dick sein und die Wäsche vollkommen sättigen muß. Mit einem vorn zugespitzten Polirstahl auf einer Unterlage von hartem Hol; in der ungefähren Größe des zu glättenden Gegenstandes wird man sicher ein erwünschtes Resultat liefern. „Ziem-' lieh viel Ellenbogenschmalz gehört dazu, eine glatte, glänzende Oberfläche darzustellen", sagt eine Amerikanerin im .^xrieullu-
ri8l. — Wie man gestrickte oder gehäkelte Tidys, Ueberwürfe und Decken siir Sophas, Stühle, Tische u. s. w. glatt preßt, lehrt in demselben Blatte eine praktische Hausfrau folgendermaßen: Da das