Plätterinnen. Köchinnen.
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Platteisen sich in den Fäden fängt und es schwierig ist, die Maschen regelmäßig zu erhalten, verschaffe man sich ein Brett und überdecke dasselbe mit gewöhnlichem weißen Mousselin, über welches der gewaschene Gegenstand, wenn er gestärkt ist, glatt ausgebreitet und die Ränder mit Stecknadeln an das Brett befestigt werden. Mit dem Trocknen zieht sich das Ganze glatt und sieht dann viel besser aus, als mit dem Eisen behandelt.
Plätterinnen werden in den öffentlichen Waschanstalten u. s. w. Amerika's verschieden bezahlt. Viele erhalten 8 10—12 nebst vollständiger freier Station, müssen aber wenigstens täglich ungefähr 25 Hemden glätten können. Andere, die pr. Stück bezahlt werden und gegen 50 Hemden im Tage fertig liefern, verdienen bis 8 1. 50 pr. Tag, und noch Andere bringen es zu einem Wochenlvhne von 8 5—8.
Für's Plätten lernen ist in den besagten öffentlichen Waschanstalten eine Lehrzeit von 3 Monaten angenommen, und Lehrlinge verdienen beim Plätten immer so viel. um ihre Kost damit bcstreiten zu können, vermögen jedoch bald K 4. 75 bis 8 5 pr. Woche zu verdienen. — Wäscherinnen, die durch irgend welche Veranlassung ihre bisherige Beschäftigung aufgeben, können sich immer noch mit Erfolg dem Wäsche plätten zuwenden.
Gute Plätterinnen werden immer gesucht und erhalten überall gute Bezahlung. Familicnwäsche wird in den öffentlichen Waschanstalten u. s. w. (nebst Waschen) zu 50 Cts. bis 8 1 Pr. Dutzend zu plätten berechnet.
In Norddeutschland ist den Plätterinnen auch das Kräuseln oder Fälteln von Spitzen an Hauben u. dergl. überwiesen. Statt der früher zu dieser Arbeit gebrauchten scheerenartigen, erwärmten Instrumente werden nunmehr Gausrurmaschincn angewendet, welche diese mühselige Arbeit schneller und einfacher verrichten und die ebenfalls in dem schon mehrmals erwähnten Wirth'scheu Maschinengeschäfte zu Frankfurt a. M. zu verschiedenen Größen und Preisen zu haben sind.
28. Köchinnen in Hotels, Restaurationen oder Garküchen widmen sich oft ausschließlich der Verfertigung von Backwcrk. Sie verdienen dann, besonders in Amerika, wo jedesmal bei Tische Backwerk aller Art die Tafel zieren muß, mit ihrer Geschicklichkeit einen hohen Lohn. Dabei ist stets große Nachfrage nach Hotel-Köchinnen, deren Verdienst sich auf 8 12—25 pr. Monat nebst vollständigem Board (Kost, Logis und Wäsche) stellt. Es giebt in Amerika auch Köchinnen, welche selbstständig sind, sich aber zur Besorgung der Küche verdingen. Die Verfasserin kannte eine Frau, welche die Mahlzeiten für einen nur von Herren sreguentirten Spcisesalon im Geschäftstheile der Stadt (New-Iork) zubereitete. Dieselbe ging schon morgens früh in das Lokal und blieb dort meistens bis tief in die Nacht, worauf sie sich in ihre Wohnung zum Schlafen begab. Nebst Esten erhielt sie einen Monatslohn von 8 12. Auch sogenannte öffentliche Köche