68 Köchinnen. Aufwärterinnen in Speisehäusern. Schenkdemoisellen.
giebt es in Amerika, welche sich in der Regel zur Beihülfe 2— 3 Frauenspersonen dingen, denen sie K6—7 pr. Woche Lohn geben. Solche öffentliche Köche machen sich auch einen Erwerb daraus, Geschäftsleuten in ihre Bureaus Gabelfrühstücke zu besorgen. Indessen ist dies ein sehr unsicheres Geschäft, da derartige Aufträge sehr unregelmäßig eingehen — Diese Köche leihen auch Tischzeug aus für Privatgesellschaften. Für das Dutzend plattirtcr Messer oder Gabeln müssen z. B. 25 CtS. Miethe bezahlt werden. — Köchinnen verdingen sich auch auf Dampfschiffe und verdienen alsdann ungefähr 8 19 baar pr. Monat.
29. Aufwärterinnen in Speisehäusern. Ein solcher Dienst erfordert insbesondere Behendigkeit und Umsicht. Die Verfasserin weiß nur einen Fall anzugeben, in welchem Frauenspersonen als Auf- wärterinnen in einem Speisehause in Amerika dienten und erzählt darüber, daß im Jahre 1854 im „Ooluvoo Hoose", einem Hotel zu Albany, (Ncw-Uork) 17—24 weiße Mädchen als Aufwärterinncn bei der Tafel angestellt waren. Ganz gleichmäßig in Calico gekleidet, standen sie unter der Aufsicht eines HauptaufwärterS. Sie erhielten einen Monats-lohn von 8 8 nebst vollständig freier Station und Wäsche, während die männlichen Aufwärter bei gleicher Vergünstigung einen Monatsgehalt von 8 14—20 bezogen. Zu der angegebenen Zeit befanden sich diese Anfwärtcrinnen bereits 2.^ Jahre lang im Dienste, und zwar zu allseitiger Zufriedenheit. Als zwei Jahre später der Hotelbesitzer befragt wurde, sprach er sich über die weibliche Bedienung dahin aus, daß er Frauenspersonen zum Aufwarten an der Tafel den männlichen Aufwärtern vorziehe, weil — sie ruhiger seien und nicht so viel Schererei machten. Zu jener Zeit hatten auch erst vier derselben den Dienst, verlassen, weil — sie sich verheirateten. Auch die Befürchtung, daß von der Galanterie der Gäste gegen weibliche Aufwärterinnen Ungelegenheiten zu gewärtigen wären, erwies sich als unbegründet. Dessenungeachtet gab der Hotelbesitzer, nachdem er mehr als vier Jahre den Versuch zufriedenstellend gefunden hatte, die weibliche Aufwartung an der Tafel wieder auf, angeblich — weil die Arbeit in Hotels ersten Ranges für Frauenspersonen doch zu anstrengend sei. Damit ist aber die Tüchtigkeit derselben zu solchen Funktionen nicht geleugnet, vielmehr durch den eben erwähnten mehrjährigen Versuch genügend nachgewiesen, daß Aufwärterinnen in Hotels und Restaurationen die besten Dienste leisten können, wie dies auch in manchen Gegenden Deutschlands geschieht.
30. Schenkdemoisellen (Kellnerinnen). — Das Aufwarten in den Trink- und Erfrischungs--Salons in Amerika besorgen zum Theil männliche Aufwärter, zum Theil junge Frauenspersonen. Doch werden Mädchen an manchen Orten den jungen Männern vorgezogen.
Der Lohn der Schcnkmädchen ist jedoch nicht so hoch, wie der