100 Damen-Schneiderinnen. Mantel u. Mantillen verfertigen.

Monate § 1 pr. Woche, und hernach je nach Bethätigung ihres Flei­ßes, ihrer Geschicklichkcit und ihres Geschmackes. Die Qualifikatio­nen, welche ein Lehrling zu diesem Geschäfte mitbringen sollte, sind die bereits oben angegebenen. Manchen Schülerinnen gehen aber diese Borbedingungen vollkommen ab, weshalb auch nie etwas Ge- scheidtes aus ihnen wird. Dennoch mögen sie sich zu nichts für sie Passenderem zuwenden. Oft fehlen natürlich hiezu auch Zeit und Mittel, und die Noth drängt sie dazu, daß sie sich so schnell als möglich einen Erwerb verschaffen. In den amerikanischen Indu­strie-Schulen wird oft den älteren Mädchen auch das Klcidermachen gelehrt.

In London besteht einVl688 mulemx 1Iou8e", eine Art von Frauen - Arbeitsgesellschaft, von welcher es in denNeuen Bahnen" (Seite 54, Jahrg. 1867) heißt, daß dessen zweiter Jahresabschluß folgendes Resultat nachweist:Nach Abzug von 89000 Thalern Baarfond kamen 10 Proc. Dividende auf die Actionäre und 15 Proc. brachten diese zur Bertheilung an die Arbeiterinnen. Dabei wird gesagt, daß dieses Haus, in welchem 40 junge Arbeite­rinnen wohnen und leben, mit allem englischen Luxus ausgestattet ist, und daß ein reichhaltiges Personal außer den Directrieen, Ver­käuferinnen und zwei Ladys-Superintendent vorzüglich besoldet wird."

DasDamenkleider machen", sagt man, soll mehr ermüden, als das Putzmachen, weil man bei ersterer Arbeit beständig sitzen muß. Andere, dieausnähen", glauben, daß ihre Gesundheit durch das verschiedenartig zubereitete Essen der Familien, bei denen sie nähen, und unter der Unregelmäßigkeit der Essenszeit, die hierbei vorkommt, leiden muß. In Ncw-Iork ist überhaupt für alle Arbeiter, Dienst­boten u. dcrgl. im Allgemeinen keine regelmäßig bestimmte Essenszeit angenommen.

Im Frühjahr und Herbst giebt es am meisten Damen - und Kinderkleider zu machen. Wenn aber die emsigste Zeit vorüber ist, so werden gewöhnlich die mittelmäßigeren Arbeiterinnen, und zwar plötzlich, ohne auch nur Eine Stunde vorher gekündigt zu erhalten, entlassen.' Bei dem Frauen - Verein in Berlin sind in dessen Ar­beitsnachweis-Anstalt nicht viel arbeitsuchende Schneiderinnen ange­meldet, ein Zeichen, daß an solchen Arbeiterinnen kein Ueberfluß ist. Und heißt es in dem desfallsigen Berichte, daß Schneiderinnen und Putzmacherinnen, welche in ihrem Fache erfahren sind, gewöhn­lich nur während der stillen Saison etwas weniger beschäftigt sind.

40. Mantel und Mantillen verfertigen. Diese Branche der Schneiderei ist gerade eine derjenigen Geschäftszweige, welcher es der Einführung der Nähmaschine zu danken hat, daß er ein selbstständiger und so ausgedehnter geworden ist. Frau Penny ist es aber keinenfalls, welche dieses anerkennt, obgleich sie den Gebrauch