Mantel und Mantillen verfertigen. Fertige Kinderkleider. 103

derinnen bedürfen jedoch schon einiger Erfahrung in dieser Branche. Es wird im Mantel- und Mantillen - Geschäft eine Lehrzeit von 3 Wochen bis 6 Monaten angenommen, und erhalten an manchen Plätzen die Lehrlinge eine verhältnißmäßige Bezahlung. Rücksichts­volle Arbeitgeber pflegen zwar nach Verlauf von 6 Wochen ihre Lehrlinge, je nach deren Anstelligkeit und Geschicklichkeit, schon bis zu K 3 pr. Woche zu honoriren. Weniger gewissenhafte Leute benutzen aber die Verrichtungen der Lehrlinge oft zu allerlei Neben­beschäftigungen, so daß in solchen Fällen die Zöglinge wenig oder gar keine Gelegenheit erhalten, während ihrer Lehrzeit das Geschäft, wie doch beabsichtigt und versprochen war, kennen zu lernen. Am besten würden Lehrlinge bei solchen Personen diese Arbeit erlernen können, welche für Mäntel- und Mantillengeschäfte bei sich im Hanse arbeiten.

Das Mäntel- und Mantillengeschäft dehnt sich, gerade so wie das fertiger Bekleidungsgegenstände immer mehr aus. Obgleich in New-Zjork selbst dieses Geschäft mit Arbeiterinnen fast überfüllt ist, so haben diejenigen, welche dasselbe erlernen, doch immer Aus­sicht auf einigen Verdienst. Denn wirklich gute und zuverlässige Ar­beiterinnen finden das ganze Jahr über Beschäftigung, weil, wenn in den Engros - Geschäften die Arbeit aufhört, sie dagegen in den Detail-Geschäften beginnt. Deutsche Jsraeliten beschäftigen solche Arbeiterinnen das ganze Jahr hindurch; wobei dieselben freilich auch nur wenig genug zahlen. Häufig kommt es obendrein noch vor, daß diese Art Geschäftsleute durch gegenseitiges Heruntertreiben der Preise Bankerott machen müssen, und dann ihre Arbeiterinnen brodlos wer­den. Da, wo in Deutschland viel Mäntel und Mantillen für den überseeischen Export verfertigt werden und den Arbeiterinnen ohnehin nur der armseligste Lohn bei den gerechtesten Anforderungen bezahlt wird, sind solche Vorkommnisse leider auch nicht selten. Frühjahr und Herbst bieten auch in diesem Geschäfte die meiste Beschäftigung. Im Januar und August dagegen giebt es am wenigsten zu thun. Viele Arbeiterinnen müssen daher 23 Monate im Jahre die Ar­beit aussetzen. '

41. Fertige Kinderkleider. Ebenfalls erst seit Einführung der Nähmaschine geben sich sehr viele Geschäfte mit dem ausschließ­lichen Verkaufefertiger Kinderkleider" ab und erzielen, insbesondere in großen Städten, einen ansehnlichen Gewinn. Die Arbeit wird meistens in den Geschäften zugeschnitten, zur Verfertigung dann aus dem Hause gegeben, und verschieden nach Stück bezahlt. Eine Frau, welche in New-Zsork ein solches Geschäft zur Fertigung von Kinder­kleidern führt (nebenbei aber auch Weißzeug für Damen macht) be­schäftigt allein 3400 Arbeiterinnen.

Wie zur Damen - Schneiderei, so paßt auch zur Verfertigung von Kinderkleidern die Grover L B aker Doppeltkettenstichmaschine