104 Fertige Kinderkleider. Verfertigung von Costümen rc.
hieher, mittelst welcher bekanntlich die schönsten Stickereien sich herstellen lassen. Doch macht dieser Maschine hier auch die „Greifer-Maschine" Concurrenz, bei welcher insbesondere der von Pol lack, Schmidt L Comp. angebrachte „Verzierungsstich- Ap parat", der noch lange nicht die verdiente Würdigung gefunden, sich nützlich bewährt, indem sich mit demselben ebenfalls die reichsten Stickereien jeder Art in vielfarbigen Fäden oder mit in sich selbst bildenden Schnürchen in beliebiger Dicke anfertigen lassen.
Die Arbeit in renommirten Kindcrkleider-Geschäften ist meistens eine beständige; in vielen anderen beschränkt sich indeß die Dauer der Beschäftigung nur auf 9 Monate.
42. Verfertigung von Coftümen u. dergl. — Dieses Geschäft wird in Amerika meistens mit dem „Flaggen machen" (wovon weiter unten die Rede sein wird) verbunden, und beschäftigt in dieser Zusammensetzung die Arbeiterinnen das ganze Jahr. Zu den zwei Hauptfeiertagcn, welche in amerikanischen Familien gefeiert zu werden pflegen, dem „Danksagungstag" (Erntefest) und dem „Weihnachtstag" giebt es in diesem Geschäfte allerdings viel zu thun. Dann aber auch mit Ballkleidern, Badeanzügen, Theatercostllmen, Maskenklridern u. dergl., sowie mit der Anfertigung von Ornaten für katholische Geistliche, der Auszeichnungen für Freimaurer-Gesellschaften u. s. w. — In England werden von dieser Arbeitsbranche auch die Univcrsitätstrachten der Professoren und Doctoren aller Fakultäten, die Amtstrachten der Geistlichen, jene der Richter, alle Gattungen von Hof-, Staats- und Ordenskleidern hergestellt, welche nach der Mode der ältesten Zeiten bei gelegentlichen großen Hoffesten getragen werden, und durch deren oft sehr kostbare Anfertigung vielen fleißigen Händen Erwerb verschafft und mancher Industriezweig gefördert wird.
So viele Hände sich nun auch zu dieser Arbeitsbranche in Amerika anbieten, so sehr fehlt es auch gerade an geschickten Arbeiterinnen, die daher sehr gesucht sind und beständig ein gutes Fortkommen haben. — Mittelmäßige Arbeiterinnen finden nur wenige Monate im Winter Beschäftigung. — Um mit Erfolg in dieser Geschäftsbräuche arbeiten zu können, wäre auch ein Studium der Trachten verschiedener Völker und Zahrhunderte sehr erwünscht, sowie die Fähigkeit, selbst Zeichnungen entwerfen und Muster herstellen zu können, gewiß förderlich.
Die Vers. erwähnt hauptsächlich zweier Geschäfte, welche sich mit der Verfertigung von Costümen in New-Aork abgeben. Das eine gehört einem Manne und besteht schon seit 1822. Es vereinigt mit der Herstellung von Costümen auch jene von Flaggen, und beschäftigt hierbei 6 Mädchen beständig, durch welche es aber nur einen Theil der Aufträge in seinem Etablissement fertigen läßt, das Uebrige jedoch aus dem Hause giebt. Die Arbeiterinnen erhalten bei zehn-