Anfertigung der Herren-Leibwäsche.
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„Greiser"- als auch „Schiffchen-Maschinen" machen, darf hierzu vor den Schiffchen-Maschinen unbedingt den „Greifer-Maschinen" der Vorzug gegeben werden. Unter allen Gr e i fcr m a sch i nen verdient diejenige von Pollack, Schmidt ^ Comp. in Hamburg ohne alle Widerrede den Vorrang, um so mehr, als sie mit den besten Hilfstheilen aller Art für die verschiedensten Näh- vorrichtungen versehen ist, und einen Stichsteller nach Zahlen hat, von dessen Nützlichkeit bereits S. 01 die Rede war.
Die Städte New-Aork, Troy (N. A.) und New-Haven (Con.) sind diejenigen Plätze, an denen die meisten Hemden fabricirt werden. — Es befinden sich an diesen Orten Etablissements, in welchen nur 10—20, aber auch 800—1000 Frauenspersonen engagirt sind, die entweder im Geschäfte selbst arbeiten, oder die Arbeit mit nach Hause nehmen. Was auf der Nähmaschine bergestellt werden kann, wird mit derselben gemacht, wobei man übrigens eine systematische ArbcitSeintheilung befolgt. Die Hemden-Einsätze und -Kragen werden in eigenen Fabriken auf der Nähmaschine gefertigt und das Fertigmachen des Hemdes besorgen dann Handarbeitcrinnen. Die Fabrikation von Hemden hat deshalb eine ganz präeise Arbeitstheilung erhalten, wodurch die Arbeiterinnen sich in: Zuschneiderinnen, Einrichterinnen, Maschinennähteriniicn und Knopflochmacherinnen theilen. Die Einrichterinnen müssen oft auch Knopflöcher machen, Knöpfe ansetzen, die Maschinenseiden befestigen u. drrgl. Die Zuschneiderinnen sind meistens auch die Aufseherinnen und Leiterinnen des Geschäftes (Directricen) und werden demgemäß auch besser bezahlt. Einrichterinnen und Handnähtcrinnen, welche Beihilfe bei der Maschinennäb- terei versehen, verdienen 8 3 — 4, Maschinen - Nähterinnen selbst 8 5, 8 6—9 pr. Woche, und Knopflochnähterinnen, welche für das gewöhnliche Knopfloch H CtS., für größere, z. B. der Manschetten des Hemdes, 1 CtS. erhalten, verdienen 8 5—6 pr. Woche. — Wäscherinnen und Plätterinnen von neu angefertigten Hemden endlich werden in solchen Etablissements pr. .Hundert bezahlt.
Die Verf. zählt mehrere amerikanische Etablissements auf und giebt die in denselben für geleistete Arbeit üblichen Lohnsätze an, wie folgt: In Watertown (Con.) bezahlt eine solche Fabrik ihren Arbeiterinnen, etwa 10—20 Frauen und Mädchen, für Maschinen- nähterei u. dergl. 8 4. 50 pr. Woche, und läßt im Sommer lO, im Winter 9 Stunden arbeiten. — In Boston (Mass.) ferner erhalten die 50 Arbeiterinnen eines der dortigen Geschäfte bei gleicher Arbeitszeit 8 4—7 pr. Woche. (Boston ist indeß eine große Stadt, und der Lebensunterhalt theurer, als in dem Provinzialstädtchen Watertown, das zugleich ein Fabrikort ist). — In Troy (N. A.) wird u. A. auch in einer Fabrik, in welcher 300—400 Arbeiterinnen beschäftigt sind, pr. Stück bezahlt, und können dieselben 8 3—10 pr. Woche verdienen. — Eine andere Firma an demselben Platze, welche 400 Arbeiterinnen beschäftigt, zahlt an solche, welche vom Nähen
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