Im Handel rc. mit fertigen Herren- und Knaben-Kleidern. 123

befassen rc. Die Vers. hat hierüber in ihr Buch einen beson­deren Artikel aufgenommen, welcher mit den vorhergehenden beiden eigentlich gleichbedeutend ist, da mit der Verfertigung von Beklci- dungSartikeln im Großen jetzt auch der Handel mit den in Vorrath gemachten Waaren in unmittelbarer Verbindung zu stehen , pflegt. Es war jedoch, da gerade in diesem neuen Artikel so manch brauch­bares Jnformationsmaterial enthalten, das sich in eigener Weise dar­gestellt fand, nicht leicht möglich, denselben mit den beiden vorher­gehenden Artikeln zu verschmelzen, sondern wir mußten ihm sein im Original behauptetes Recht auch in unserer Bearbeitung gewähren. Allensallsige Wiederholungen, die unvermeidlich waren, mögen daher mit Nachsicht beurtheilt werden.

Die letzte Volkszählung Nordamerika's (1860) ergab, daß in den Neu-England-Staaten (es sind deren sechs), sowie in den Staa­ten New-Zfork, Pennsylvania, New-Jersey, Deleware, Maryland, Di­strikt Columbia und Ohio 36,155 Arbeiter und 52,515 Arbeite­rinnen mit der Anfertigung von Kleidungsstücken beschäftigt waren.

In großen Städten giebt es Läden für den Verkauf besonderer Kleidungsstücke, wie z. B. für Matrosenkleidung n. dergl. In Amerika wird in der Verfertigung von Herrenkleidungsstücken Kun­den- und Ladenarbeit vielfach streng unterschieden. Die letztere theilt sich wieder in wohlfeilere und in Arbeit der besten Qualität. Für die wohlfeilere Arbeit giebt es wieder eine Unterabtheilung der Ge­schäfte, die sich nämlich darin unterscheiden, daß die einen den Ar­beiterinnen doch eine einigermaßen anständige Bezahlung bewilligen, wahrend von den anderen die Arbeiterinnen auf das schmählichste behandelt werden. Die ersteren Geschäfte nennt die Verf. nochsolide und reputirlich." Von den anderen aber sagt sie, daß sie von Men­schenquälern (6xlorliom8t.8), vonJuden und Deutschen" (ssew8 uncl 6ermnn8) gehalten werden, welche ihres Gleichen als Kunden haben. (Die Verf. hat mit diesem Ausspruche leider nicht Unrecht!

Mit Bedauern müssen wir hinzufügen, daß es auch in Deutsch­land Leute giebt, welche in gleicher Weise von bitterer Armuth Ge­winn erzielen wollen und kein menschliches Fühlen mit den Arbeite­rinnen haben; denselben obendrein noch unter dem Verwände fehler­hafter Arbeit Abzüge machen, den Lohn vorenthalten, oder sonst ge­dankenlos oder aus Bosheit dieselben um ihre Zeit bringen).

Viele Leute (größtentheils arbeitsscheue Individuen) geben sich in Amerika (vielleicht auch in Deutschland) bei diesem Geschäfte nur damit ab, die Lieferung der Arbeit zu contrahiren, um dieselben dann von solchen Handen anfertigen zu lassen, die es am billigsten machen. Auch hier deutet die Verf. mit Recht zu wiederholten Ma­len auf die Ungehörigkeit hin, welche sich die auf dem Lande in guten Verhältnissen lebenden Frauen zu Schulden kommen lassen, die, bloß umTaschengeld" zn verdienen, zu den niedrigsten Preisen ar­beiten, und dadurch denjenigen den Erwerb ihres Lebensunterhaltes