Einfassen und Ausstaffiren von Herrenhüten. 139

Arbeit wird besonders in New-Iork, Philadelphia und Boston viel verrichtet. In Philadelphia allein sind 8001000 Hutstaffirerin- nen. Diese Arbeit lohnt besser, als alle andere Näharbeit, bedarf aber großer Aufmerksamkeit, Genauigkeit und Behendigkeit. Hierher gehört auch das Ausstaffiren von Kinderhütchen, welche einen großen Absatz in Amerika haben. Das Futtereinsetzen allein wird nicht zum besten bezahlt, aber desto besser das Einsassen der Hüte. Zu Hüten der gewöhnlichsten Sorte wird das Futter mittelst Nähmaschi­nen zusammengenäht, die durch Dampf getrieben werden. Die stär­ker gebaute Grover L Baker Doppeltkette nstichmaschine und gute Schiffchen Maschinen, welche behufs des Einfassens der Hüte mit ganz eigenen Transporteurapparaten versehen sind, gelten für die geeignetsten Maschinen. Hüte besserer Sorte wurden ehedem meist mit der Hand genäht, werden aber jetzt auch an der Nähmaschine gleich schön gefertigt.

Zn einzelnen Geschäften, z. B. in Philadelphia, erhalten die Arbeiterinnen für Futtereinsctzcn und für das Einfassen 75 Cts. pr. Dutzend Filzhüte und K 1. 25 für Scidenhüte. Der durchschnittliche wöchentliche Verdienst der hiermit beschäftigten Frauenspersonen ist H 3. 50; in einzelnen Fällen können sie es aber bis auf K 6 brin­gen. Sie arbeiten meistens in den Etablissements selbst, da dort die Stöcke für die Hüte stehen. Bisweilen dürfen sie jedoch auch Arbeit mitnehmen und in den Abendstunden zu Hause verrichten. Ein Hutmacher in New-Iork wird von der Verf. angeführt bezahlt für das Ausstaffiren eines jeden Hutes, grob oder fein, von Seide oder Filz, 14 Cts., andere Geschäfte in der Regel nur 10 Cts. Man nimmt an, daß eine geschickte Arbeiterin in Einem Tage ein Dutzend Hüte ausstafsirt. Die Einfasserinnen kön­nen bis K 7 pr. Woche verdienen. Es soll in Ncw-Aork Arbei­terinnen geben, welche es mit Hutstaffiren in Einem Tage sogar auf K! 2. 50 gebracht haben. Ja sogar in kleineren Geschäften ver­mögen recht fleißige und geschickte Arbeiterinnen im Frühjahr und Herbst, wo es am meisten zu thun giebt, es bis auf H 9 zu bringen. Ein anderer Hutfabrikant in New-Zjork zahlt 12H Cts. für das Ausstaffiren von Hüten, und geschickte Arbeiterinnen verdienen die eine Hälfte des Jahres, in welcher es viel Arbeit giebt, mit dem Ausstaffiren K810; in der anderen Hälfte des Jahres jedoch brin­gen sie es dann wegen unzureichender Arbeit nur auf S 3. In Brooklyn, bei New-Iork, giebt es Hutfabrikcn, welche bis zu 500 Arbeiterinnen beschäftigen, die Pr. Stück bezahlt werden und K 56 Pr. Woche mit Handnähterei und K 89 an der Maschine verdie­nen können. Importeurs von modischen Kinderhütchen in New- Jork lassen ebenfalls die roh bezogene Waare einfassen, ausfüttern und aufputzen, und geschickte Arbeiterinnen, welche Geschmack darin zeigen, können mit dieser Arbeit S 512 pr. Woche verdienen. Die Hutfabrikation wird besonders auch in den Neu-England-Staa-