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Verfertigung künstlicher Blumen.
GrLßtcntheils wird bei dieser Beschäftigung das Material mit der Schcere zugeschnitten uni> durch Draht, mit Beihülfe von Flach-, Rund - und Zwickzangelchen zusammengesetzt. Wien hat 400 solcher Kranzelbinder--Geschäfte und die von denselben jährlich angefertigten Waaren dürften den Werth von 1,100,000 st. ö. W. erreichen. — E. Mayerhauser aus Wien hat auf der letzten Londoner Ausstellung eine Prämie für sehr geschmackvoll gearbeitete Blumen erhalten. — Künstliche Blumen auS verdorbenen Scidcncocons fertigt auch die Hautboistengattin Wegener in Potsdam an, und im Fache der Blumenmacherei ist noch zu erwähnen Joseph Haeckel in München, der 136 Personen hierin beschäftigt.
Um das Blumenmachcn zu erlernen, müssen Mädchen an Achtsamkeit gewöhnt sein, Geduld und Ausdauer besitzen und einigen Farbensinn haben. — Es giebt in diesem Fache Verrichtungen, welche etwa nur 1 Woche oder 10 Tage erfordern, um erlernt werden zu können. Allein von den Fabrikanten pflegt immer eine Lehrzeit von wenigstens 2, 3—6 Monaten festgesetzt zu werden. Am besten ist « das Blumenmachcn in kleinen Geschäften zu erlernen; denn in größeren Etablissements schenkt man Lehrlingen gewöhnlich nicht viel Aufmerksamkeit.
Was die Bezahlung betrifft, welche Lehrlinge bei dieser Beschäftigung erhalten, so müssen sie 1, 2 oder auch 3 Monate umsonst arbeiten; dann aber erhalten sie, wenn sie fleißig und geschickt sind, einige Bezahlung; 75 Cts., K 1—2 pr. Woche das erstemal, und dann. je mehr sie Uebung gewinnen und tüchtig werden, jede Woche um 50 CtS. mehr, bis sie den gewöhnlichen Lohnsatz geübter Arbeiterinnen, je nach dem Stande, den das Etablissement einnimmt, von K 4—5 oder S 4—9, erreicht haben. — Die Verf. führt hier auch ein Beispiel von Gewissenlosigkeit an, welche man sich gegen solche Lehrlinge erlaubt und welche darin besteht, daß in manchen solchen Geschäften dieselben 6 Monate lang aushalten müssen, ohne für ihre Leistungen auch die geringste Entschädigung zu erhalten; — daß man ihnen verspricht, nach überstandener Lehre andauernde und wohl- bezahlte Beschäftigung zu geben; — daß man sie aber statt dessen, wenn die 6 Monate Lehrzeit vorüber sind unter dem Vorwande von Mangel an Beschäftigung fortschickt, um — wieder neue Lehrlinge anzunehmen, welchen das Gleiche widerfährt. Auf diese Weise fabri- ciren solche Personen (die Eingewanderte und nicht geborene Amerikaner sind), ohne Arbeiterinnen bezahlen zu müssen. —
Die gründliche Erlernung des Verfertigens künstlicher Blumen erfordert eine Reihe von Jahren und unverdrossene Uebung. Deshalb sollten Mädchen, welche sich mit Ernst dieser Beschäftigung widmen wollen, schon mit 10 Jahren in die Lehre treten. Es wird dann ohnehin bis in ihr achtzehntes Lebensjahr andauern, daß sie sich in dieser Kunst so vervollkommnet haben werden, um auch mit