Schmuckfedern. Damen-Hauben und Damen-Kopfputz. 215

Mischung bereiten u. s. w. (Ueber das Färben von Schmuckfedern giebt derBazar" 1861, Nr. 31 u. 33, eine ausführliche Anleitung.)

Diese Beschäftigung an und für sich ist nicht ungesund, erfor­dert aber, daß man immer auf den Füßen sei. Dr. Reclam schreibt hiegegen vor: möglichstes Abwechseln im Stehen und Sitzen, gymnastische Uebungen, namentlich der Arm- und Brustmuskeln mit Hanteln; Spaziergänge, häufiges Baden, Schnürstrümpfe oder Roll- binden an den Beinen, Ausruhen in horizontaler Lage, Vermeidung blähender Speisen.

In diesem, wie in jedem anderen Geschäfte haben wirklich ge­schickte Arbeiterinnen das ganze Jahr über zu thun. Die Aussicht auf Arbeit ist gut; denn das Geschäft gewinnt (in Amerika) an Ausdehnung, und Lehrlinge, sowie Arbeiterinnen werden stets ver­langt. Die eigentliche Saison beginnt mit dem Monate Mai.

80. Damen-Hüte und Damen-Kopfputz. Die Verferti­gung von Hauben für Damen ist in Amerika ein ausgedehnter und bedeutender Geschäftszweig. Es giebt in großen Städten eigene Verkaufsläden für diesen Artikel; in kleineren Städten sind sie jedoch in den gewöhnlichen Putzläden zu haben. In New Jork bestehen gegen zehn Haubenmacherinnen erster Klaffe. Die Französinnen gewinnen wegen ihres ausgebildeten Geschmackes in Modesachen, in diesem Geschäfte am meisten Erfolg. Unter den Arbeiterinnen zeich­nen sich die Jrländerinnen aus, besonders wenn sie in ihrer Heimath tüchtig die Nadel zu handhaben gelernt hatten. In manchen Ge­genden Deutschlands bezieht sich dieses Geschäft hauptsächlich mehr auf die Anfertigung von Mützen für Dienstmädchen, als für Frauen. In den Straßen Londons wird dieser Artikel in umgekehrte Re­genschirme placirt, öffentlich zum Kaufe ausgeboten. Die Damen- Hauben haben jedoch allenthalben einigermaßen dem modischen Kopf- putzc und den Blumen weichen müssen.

Geschickte Arbeiterinnen verdienen in Geschäften, in denen Mode- Hauben und modischer Kopfputz für Damen verfertigt werden, im­merhin K 67 pr. Woche. Solche, welche Geschmack und Talent haben, neue gefällige Zusammenstellungen im Kopfputz u. s. w. zu erfinden, haben einen sehr guten Erwerb. Denn man bezahlt im­mer S 4 mehr für das Dutzend Kopsputz, wenn er nur neu aus Paris kommt, oder alsneue Mode" ausgegeben werden kann. Arbeiterinnen, die in Paris in Geschäften vorerwähnter Art ange­stellt sind, um neue Moden zu ersinnen und anzugeben, beziehen ein ansehnliches Salair. In Amerika verdient eine solche je nach ihrer Qualifikation K 69 im Wochenlohn. In größeren Etablisse­ments, welche oft 150200 Arbeiterinnen, meist Fremde und Ver­heiratete, außerhalb beschäftigen, wird denselben pr. Stück bezahlt, und vermögen sie es auf S 410 pr. Woche zu bringen. In den meisten Verkaufsläden von Putzsachen müssen die Ladenmädchen