Putzmacherei. Waschen, Pressen, Bleichen der Damen-Strohhllte. 223

ten sitzenden Beschäftigungsart befolge man, was S. 81 und 150 gesagt ist, und gegen zu große Anstrengung des Gesichts das auf S. 200 Erwähnte.

Das Putzmachcrgeschäft ist im Zunehmen begriffen. Eine Ar­beiterin, welche gewandt ist und Geschmack hat, kann im Allgemeinen einer guten Stelle und guten Lohnes sicher sein. Aber die Mehrheit derselben muß gewärtigen, nur. im Frühjahr und Herbst Beschäftigung zu erhalten und im Sommer und Winter sich um anderen Verdienst umsehen zu müssen. Mittelmäßige Arbeiterinnen giebt es auch in diesem Geschäfte genug; doch mangelt es selbst an solchen oft, wenn recht viel Arbeit vorhanden ist. In vielen Geschäften finden außer den guten Arbeiterinnen, welche das ganze Jahr zu thun haben, auch noch andere weniger geschicktere mindestens 810 Monate lang im Jahre Arbeit und Lohn. Die Saison in Engros-Geschäften ist vom 1. Decbr. bis 15. März und vom 1. Juli bis 1. Setzt.; im Detail­geschäft vom März bis Juli und vom Setzt, bis Januar. Die we­nigste Arbeit giebt es für die Mehrzahl der Arbeiterinnen in Klein- geschäften in den Monaten Juli, August, Januar und Februar.

85. Waschen, Pressen und Bleichen der Damenhüte aus Stroh. Wie schon oben erwähnt, giebt es Putzmachereigeschäfte, welche die herzurichtenden Strohhüte für Damen auch waschen, pressen und bleichen. Aber es bestehen auch eigene Geschäfte, welche sich damit abgeben, und besonders auch schon getragene Hüte wieder auffrischen.

Victoria", S. 128, Jahrg. 1862, giebt die ganze Prozedur zur Renovirung derselben in folgender Anweisung: Man nimmt feine weiße, am besten französische Seife, reibt sie auf einem feinen wolle­nen Lappen mit lauwarmem Wasser so lange ab, bis auf dem Lap­pen ein starker Schaum entstanden ist. Mit diesem Seifenlappen werden die Hüte gewaschen, indem man sie auf einen reinen glatten Tisch legt und so lange reibt, bis aller Schmutz daraus verschwun­den ist. Ist der Hut sauber, so wird er vollends mit reinem Wasser von aller daran hängenden Seife befreit, dann mit einem Tuche so abgetrocknet, bis der Hut noch mäßig feucht erscheint. Alsdann hängt man ihn zur Bleichung in einem Schwefelkasten auf, den man auf folgende Weise herstellen kann. In ein aufrecht stehendes Faß, des­sen oberer Boden als Deckel benutzt wird, legt man auf einen Stein oder auf ein Eisenblech Schwefel und zündet ihn an. Nachdem man den Hut vorsichtig hineingehängt, so daß der brennende Schwe­fel denselben nicht erreichen kann, deckt man das Faß zu und laßt den Hut eine halbe Stunde darin hängen, nimmt ihn dann heraus und giebt ihm mit einem warmen Bügeleisen seinen Glanz, .wobei man feines, weißes Papier unterlegt.

Die Verf. sah eine Frau beschäftigt, mittelst eines an einem He­bel angebrachten Bügeleisens Hüte zu Pressen. Auch besorgen Frauens-