Nähen von Pelzwerk. Aufbewahrung u. Conservirung desselben. 265

bkiten'nnen nähren. Leider sind es wie die Vers. ausdrücklich sagt deutsche Jsraeliten, welche solche Industriezweige betreiben.

In England wird die Arbeit in Pelzgeschäften bester als irgend eine andere bezahlt. Auch in Frankreich, Rußland und Deutsch­land sind Frauenspersonen in diesem Geschäfte thätig. In Deutsch­land verstehen sie auch gut das Pelzwerk zuzuschneiden. In Amerika will man ihnen nun einmal in dieser Verrichtung noch kein Vertrauen schenken.

Zur Erlernung der Pelznähtcrei wird eine sehr verschiedene Lehr­zeit erachtet. In 16 Wochen, meint man, daß eine sonst geschickte Nähterin wenigstens die Hauptverrichtungen versteht. An anderen Plätzen wieder nimmt man mehrere Monate an, und selbst Jahr setzt man fest, bis eine Frauensperson alle vorkommende Pelzarbeit gründlich zu behandeln versteht. In dem ersteren Falle von nur 6wochentlicher Lehrzeit erhalten die Lehrlinge keinen Lohn. Da, wo die Lehrzeit auf 3 oder mehrere Monate angesetzt ist, oder wo sie gar 1^ Jahre andauert, nehmen sie S 2. 50 Wochenlohn ein, oder doch jedenfalls so viel, als sie zur Bestreitung ihres Lebensunterhal­tes nöthig haben. Diejenigen Arbeiterinnen, welche zu Hause ar­beiten, können recht bequem Lehrlinge annehmen, und die letzteren lernen bei denselben auch bester und gründlicher, als in großen Eta­blissements.

An manchen Plätzen giebt es für eine beschränkte Anzahl von Arbeiterinnen das ganze Jahr hindurch Beschäftigung. Für die Mehr­heit derselben aber dauert dieselbe in der Regel nur 6 Monate im Jahre an, nämlich von Mai bis December. Deshalb widmen sich viele Pelznähterinnen für einige Zeit einer anderen Beschäftigung. Man giebt auch als Zeit, zu welcher es Arbeit giebt, den Termin von Mai bis Februar, oder auch vom Juli bis Weihnacht an. In New Jork ist nur an geschickten Arbeiterinnen Mangel. Der Absatz hängt von der Mode und von der Witterung, zwei sehr un­beständigen Dingen, ab; mithin ist auch die Aussicht auf Beschäfti­gung eine unsichere. Natürlich: je kälter, desto mehr Absatz, und desto mehr Arbeit.

100. Aufbewahrung und Conservirung des Pelzwerks. Zu den im Winter hochgeschätzten, im Sommer als höchst überflüssig betrachteten Dingen gehört das Pclzwerk, dessen Conservirung der verständigen Hausfrau aber um so mehr am Herzen liegt, als dem­selben während der warmen Jahreszeit mehrfache Feinde erwachsen, und es aus seiner Sommerruhe nicht selten vollständig unbrauchbar hervorgeht.

Gewöhnlich wird das Pelzwerk den Kürschnern zur Aufbewah­rung rc. übergeben, und erhalten dieselben hiefür bei der Wieder- ablieferung eine angemessene Entschädigung für ihre Bemühung. Könnten diese Aufbewahrung rc. aber nicht auch Frauen übernehmen,