266 Ausbewahrung und Conservirung des Pelzwerks.

wenn sie hinreichenden Raum und die Gelegenheit dazu haben? Die Verrichtungen Hiebei sind nicht anstrengend, sondern erfordern nur Aufmerksamkeit und Sorgsamkcit. Nebenbei ließe sich immer irgend eine andere Arbeit noch versehen, und die Einnahme hiefiir wäre für Frauen, die sich mit der Arbeit ihrer Hände fortbringen müssen, eine doppelt willkommene, als sie gerade zum Eintritte der härteren Jah­reszeit fällig sein würde. Wäre dies nicht wieder eineNeue Bahn", auf welcher manche Frauensperson unter Verhältnissen ihr ganz gutes Auskommen finden könnte? > Was Hiebei zu beobachten ist, das sagt uns derBazar", 1864, Nr. 16, S. 135, wie folgt:

Die Sorge für das Pelzwcrk muß sich vom Beginn des Früh­lings bis zum Eintritt des Herbstes hauptsächlich auf drei Punkte erstrecken: Zuvorderst müssen demselben alle Insekten fern gehalten werden; jede Art freiwilliger Zersetzung, Fäulniß oder Vermoderung, der es gar leicht anheimfällt, suche man ferner sogleich im Entstehen zu unterdrücken, und endlich richte mau sein Augenmerk darauf, daß das äußere Ansehen des Pelzwerkes nicht leide. Die sorgfältige Behlltung des Pelzwerks vor der Berührung aller Insekten ist um so nothwendiger, als nicht blos die allgemein gekannten und gefürch- teten Motten seiner Existenz gefährlich sind, sondern weil es auch noch von anderen Feinden in der Gestalt von Pelzkäfern und Fleischwür­mern bedroht ist. Die letzteren sind sogar noch gefährlicher, als die Motten, weil sie sich nicht wie diese an die Oberfläche des Haares, sondern in das eigentliche Fleisch des Pelzwerkes festsetzen und dem Auge verborgen ihre zerstörende Thätigkeit entfalten und weil sie sich schneller vermehren und gefräßiger sind, als die Motten. Da sie je­doch hauptsächlich das rohe Pelzwcrk zu ihrem Tummelplätze erwäh­len, so sind sie für schon gegerbte Pelze, wenn auch nicht unbeachtet zu lasse», doch im Ganzen weniger zu fürchten, als die Pelzmotten und Pelzkäfer, auf deren Vertilgung bei Conservirung des Pelzwerks vor allen Dingen geachtet werden muß. Zu diesem Zwecke mache man eifrigst auf einen Schmetterling mit silbergrauen, schwarz punk- tirten Flügeln Jagd, der sich vom Mai bis Oktober häufig in den Wohnungen zeigt und zwar an und für sich nicht schädlich ist, jedoch Eier in das Pelzwerk legt, aus welchen Larven entstehen. Diese er­scheinen in 34 Wochen als kleine nackte Würmer und bilden sich, genährt von den Haaren des durch sie zerstörten Pelzwerks, in kurzer Zeit zu stattlichen Motten und Pelzkäfern heran. Gegen die schon vorhandenen Larven ist das einfachste und wir möchten behaupten sicherste Mittel das öftere Ausklopfen des Pelzwerks. Durch die ent­stehende Bewegung werden die Larven, die sich aus den abgefressenen Haaren eine Hülle gemacht haben, aus derselben herausgeschält und vernichtet, ehe sie sich völlig ausbilden und immer schädlicher wirken können. Verbindet man mit dem öfteren Ausklopfen noch eine zweckentsprechende Lüftung des Pelzwcrks, so kann man eines guten Erfolges sicher sein, wie man denn überhaupt gefunden hat, daß das-