Fenstergitter rc. Möbelfabrikation.

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so vertheilt, daß die Arbeiterinnen das ganze Jahr hindurch doch einigen Verdienst haben.

Nach Arbeiterinnen in diesem Geschäfte ist nicht viel Nachfrage.

113. Fenstergitter oder geflochtene Fenfterschirme rc. Diesen Industrie-Artikel haben allem Anscheine nach Deutsche nach Amerika 'gebracht. Der Preis dieser Fenstergitter hängt von der Feinheit des Geflechtes, von ihrer Größe und Zeichnung ab. Die Frauenarbeit hieran ist zunächst das Anstreichen und Bemalen. Es erfordert einige Sorgsamkeit, daß man die Vierecke der Gitter nicht mit Farbe verstopfe. Verschiedene Lagen von Farben werden auf das Geflechte aufgetragen, bevor die eigentliche Malerei darauf kommen kann. Manche copiren Kupferstiche, jedoch in vergrößertem Maß­stabe; andere malen eigene Compositionen darauf; oft werden die­selben auch mit Inschriften versehen. Die Vers. erzählt von einem deutschen Landschaftsmaler, welcher für das Bemalen solcher Fenster­gitter pr. s^ZFuß K 2 erhielt.

Im Sommer giebt es am meisten zu thun. Der größere Theil dieser Arbeit wird auf Bestellung gefertigt. Das Geschäft gewinnt (in Amerika) an Ausdehnung.

cl. Die Möbel.

114. Die Möbclfabrikation soll hier weniger eine kurze Be­sprechung erfahren, weil vielleicht hie und da Frauenspersonen, wie beim Poliren, Anstreichen oder Bemalen und Firnissen, bei Holz­mosaik-Arbeiten u. dergl. Beschäftigung finden könnten, sondern weil sie sehr gut in Möbelhandlungen als Verkäuferinnen fungiren und die Bücher zu führen vermöchten. Einige die Kenntniß der Waare und die Entwicklung des Geschäftes betreffenden Mittheilungen wer­den darum jedenfalls hier am rechten Orte sein, weil sie das Den­ken der Personen anregen, welche sich einer solchen Beschäftigung widmen, und die Gewohnheit wecken, Alles, was man anfaßt und thut, mit Ueberlegung zu verrichten. Nurdenkende" Arbeiter und Arbeiterinnen bringen aber Etwas vorwärts; gedankenlose und mecha­nische Arbeit ist stets nur halbe Arbeit. In der Absicht aber, zum Nachdenken anzuregen, sind in die meisten in diesem Buche vor­kommenden Artikel solche Notizen verwebt, die das Interesse wecken und intelligente Arbeiterinnen bilden sollen. Und hauptsächlich glaubt der Verfasser durch dieses Bestreben den Schülerinnen der weiblichen Gewerbs- und Handelsschulen gerade mit solchen Erörterungen schätz­bare Anleitung zur Waaren- und zur Arbeitskunde zu geben, die in jedem Handels- und Kaufmannsgeschäfte die solide Grundlage bilden soll. Es genügt nicht, blos zu wissen, wo die Rohstoffe herkommen; sondern es ist nothwendig, daß man auch die Stätten und die Bedin-