414 Ahornzucker. Sorghum und Jmphee.
Tonnen oder 62,700,000 Pfd. sich erhöht hatte. In dem kleinen Staate Vermont allein betrug die Ahornzuckerernte vor einigen Zähren mehr als 8300 Tonnen. In einem einzigen Grafschaftsbezirke wurden 200,000 Pfd. erzeugt, pr. Pfd. 9 Cts. — K 18,000.
Diese Art Zuckergewinnung ist eigentlich eine langweilige Arbeit und wird nicht am besten bezahlt. Frauenspersonen können recht gut die Arbeit Hiebei versehen, wenn sie nur etwas rüstig sind, um so mehr, da es sehr viel darauf ankommt, die Eimer, in denen der Saft aufgefangen wird, die Rohre, durch die er lauft und die Blechpfannen, in denen er abgedampft wird, auf's reinlichste zu halten.
In Deutschland liefern der Spitzahorn und Silberahorn ebenfalls Zuckersaft. In Ungarn gaben 200 Bäume ca. 75 Pfd. sehr schönen Rohzucker und an Syrup einen Werth von 25 Pfd. Rohzucker. Der Ahornzucker kann so schön weiß erhalten werden, daß er kaum von Rohrzucker zu unterscheiden ist. Zn Amerika liebt man aber den kunstlos gekochten braunen Rohzucker viel lieber, wie schon gesagt, seines besonderen Beigeschmackes wegen.
143. Sorghum und Jmphee gehören ebenfalls noch hieher, und Spam er's Buch sagt darüber: „Das Sorghum gedeiht sehr gut auch in Deutschland und verdient für die Folge mehr Beachtung, als man ihm zur Zeit, da nicht alle daran geknüpften Hoffnungen sofort sich verwirklichten, angedeihen läßt. Man baut im nördlichsten Amerika auch noch eine Varietät dieser Pflanze unter dem Namen Jmphee, die sich ganz besonders für Culturversuche in Deutschland eignen würde, weil sie in kürzerer Zeit reift."
Im Amerikanischen „Agriculturisten" finden wir namentlich von dessen deutschen Redacteur, Hon. Friedrich Münch, einige Andeutungen über den Bau des Sorghums (chinesischen Zuckerrohrs), oder des ihm sehr verwandten afrikanischen Jmphee. Hiernach sollen die Pflanzen im Garten gezogen und dann erst in's Feld verpflanzt werden, und soll die Ernte mit dem Eintritte der Reife des Samens beginnen, zu welcher Zeit die Stangen das höchste Maaß von Süßigkeit haben. Diese Zuckerrohre geben indeß meist nur, jedoch sehr guten Syrup. Doch lassen sich vielleicht die Schwierigkeiten, welche der Gewinnung eines dem Rohrzucker ähnlichen Products noch im Wege stehen, nach und nach ebenfalls beseitigen. Man muß nur dem Gewächse keinen feuchten und dumpfen Standort geben, sondern es in freier und sonniger Lage auf nur mittelreichen, aber tief und sorgfältig bearbeiteten Boden pflanzen.
Das chinesische Zuckerrohr liefert von 100—350 Gallonen Syrup vom Acker, wovon die Gallone circa 50—75 Cts. und mehr werth ist. Jetzt schon nehmen die Besitzer von Mühlen und Kochpfannen gerne das ihnen gebrachte Rohr und geben dagegen die Hälfte des daraus gewonnenen Syrups ab. Freilich saugt dies Gewächs den Boden ziemlich aus. Aber die gepreßten Stengel, welche