Der Garten.
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Jodin; 650 enthalten Farben, 46 Seife, 250 vcrwebbarc Fasern, 44 sind zum Papiermachen tauglich, 48 geben Material zum Dachdecken, 100 werden angewendet zu Schlag- und Wellcn- holz. Zum Bauen nutzen 740, und es giebt 615 bekannte Giftpflanzen.
Nach dem genannten Gelehrten scheinen von 278 bekannten natürlichen Familien nur 18 bis aus die gegenwärtige Zeit vollkommen nutzlos gehalten zu werden. — Die Zahl der Pflanzen, welche in europäischen Gärten gezogen werden können, schätzt man auf 2400—2500 Arten. Von diesen dienen gegen 600 Arten zur Nahrung und zwar geben: 290 Arten eßbare Früchte und Samen, 120 Gemüse, 100 eßbare Wurzeln, Knollen und Zwiebeln; 40 sind Getreidearten, gegen 20 liefern Sago und Stärkemehl, und ebenso viel mögen Zucker und Honig geben. Von 30 Arten gewinnt man fette Oele, von 6 Wein. Die Zahl der zur medicinischen Verwendung benutzten Pflanzen bcläuft sich auf 1140, die Zahl derer, welche in den verschiedenen Zweigen der Technik zur Verwendung kommen, beträgt über 350. Von diesen liefern 76 Farbestoffe, 8 Wachs, 16 Salz, und mehr als 40 werden als Futterkräuter gezogen. Giftige Pflanzen werden gegen 250 cultivirt, und unter diesen befinden sich nur 66 narkotische; alle übrigen gehören zu den scharfen Giften.
Der Boden unserer Gärten, obwohl im Grunde durchaus nichts anderes als der Ackerboden, zeichnet sich dock durch größeren Gehalt an denjenigen Stoffen aus, welche leicht von dem Organismus der Pflanzen aufgenommen werden. Einmal siedeln sich die Menschen schon ursprünglich da am liebsten an, wo ein guter Boden ihnen die Erzielung eines üppigen Gartenbestandes in Aussicht stellt; sodann aber verbessern die zahlreichen Abgänge und unausgesetzte, gründliche Bearbeitung die Krume, so daß sich selbst in an und für sich öden und unfruchtbaren Gegenden, da, wo eine größere Anzahl von Menschen Niederlassungen gegründet haben, also um Ortschaften und Städte, Gebiete höchst fruchtbaren Landes finden, welche kreisförmig, wie eine Welle, allmählig erst in die allgemeine Dürre verlausen. — Berlin liegt doch in einer trostlosen Gegend, und doch hat es sein nächstes Gebiet in eine üppige Landschaft verwandelt.
Den Erzeugnissen nach können wir Garten und Gartenarbeit eintheilen in Gemüse- oder Küchen garten, in Obstzucht und in die Pflege der Blumen. — Es liegt aber in der Natur der Sache, daß damit keine ausschließliche Sonderuug gegeben ist, ebenso wenig, als die Landwirtschaft in ihrem ganzen Umfange eine solche zuläßt. Manche Erzeugnisse und darunter gerade ganz besonders bedeutungsvolle für den menschlichen Haushalt stehen auf der Grenze, oder verlangen vielmehr ein Gebiet für sich, z. B. der Weinbau. Nicht anders ist es vom Hopfen, von dem wir bereits (S.415—418) gesprochen haben; der zahlreichen Früchte nicht zu gedenken, welche bei uns mit Mühe und' Anstrengung künstlich gezogen werden, wäh-