Der Garten.
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bildet das Hauptproduct, wovon manchmal 3 Ernten im Jahre genommen werden. Eine solche bedeutende Ausbeutung erfordert natürlich entsprechend reiche Düngung, und 80 Tonnen pr. Acker im Jahre kommen nicht sehr selten in Anwendung. Daher kommt es auch, daß der Boden, trotz des enormen Betrages der ihm jährlich entnommenen Produkte, doch nur an Fruchtbarkeit gewinnt, indem der Dünger dem Boden mehr giebt, als die Cultur ihm entzieht. — Von einer anderen Farm, die sich durch den theilweisen Bau von Küchengewächsen u. dergl. großen Gewinn zieht, schreibt der „^merie.
A. C. Fulton in der Gegend von Davenport (Iowa) bezog 1864 aus seiner Farm von 62 Acker Land einen Bruttoertrag von K 10,110. Der Nettogewinn war K 7905, nach Abzug von K 3 Pr. Acker für Interessen oder Pachtzins vom Lande, außer den Kosten für Samen, Arbeit und andere Ausgaben. Es trifft mithin auf den Acker der außerordentliche Gewinn von S 127. Die erwähnte Farm liegt auf wellenförmigem Prärielande erster Qualität, kostete S 2H pr. Acker und wurde 1862 aufgebrochen. Ein großer Theil wurde vor der Bestellung noch einmal gepflügt. 20 Acker wurden mit Wälschkorn und Weizen, der Rest zumeist mit Zwiebeln, dann auch mit etwas Kartoffeln und Sorghum bestellt. Ein Theil der gewonnenen Früchte ward in Davenport selbst bequem abgesetzt, und der andere wurde pr. Eisenbahn auf den Markt gebracht. —
Auf Long Island befindet sich ein Gärtner, Namens Karl Backhaus, welcher 8 ziemliche Farmen mit Gemüse für den New Aorker Markt bebaut. So hatte er vor einigen Jahren einmal 40 Acker Mit Kartoffeln bestellt, 15—20 Acker mit Pastinaken, sowie gelben und rothen Rüben, 50 Acker mit Wälschkorn, 80 Acker mit Kraut. Auf 100 Acker zog er Spargel, 40 Acker hatte er mit Johannis- beerstrauchen bepflanzt. 3^ Acker hielt er unter Glas, um frühen Salat, Radieschen, Gurken u. dergl. zu ziehen. 300—450 Personen sind während des Sommers stets bei ihm beschäftigt und er schickt täglich 12 Wagenladungen mit Produkten zur Stadt. Sein jährliches Geschäft beläuft sich auf K 100,000. Vor 13 Jahren bestand der ganze Betrag der Erzeugnisse, die von ihm gewonnen wurden, wöchentlich blos in 2 Wagenladungen. Aber jedes Jahr dehnte er sein Geschäft aus, bis es nunmehr wohl das eines jeden Marktgärtners in der ganzen Union übertrifft.
Auch in Kalifornien lohnt sich der Bau von Gartenfrüchten reichlich, wie z. B. ein Farmer von Marysville, Namens G. G. Briggs, vor mehreren Jahren aus dem Verkaufe seiner Produkte K 100,000 löste, ein größerer Ertrag, als vielleicht manche Goldmine abzuwerfen im Stande ist. —
Was angestrengter Fleiß und gute Düngung selbst aus einem kleinen Stück Lande zu ziehen vermögen, zeigte ein Farmer in der Nähe New Jorks, der in Zeit von 8 Jahren sein Besitzthum auf das Doppelte brachte. Im Frühjahr 1864 baute er auf einem Acker