436 Der Garten. Der Gemüse- oder Küchengarten.
12,000 Pflanzen einer frühen Kohlart, die er in der ersten Juli- Woche zu New Jork mit 8 8 pr. Hundert verkaufte und 8 960 daraus löste. Zwischen den Reihen der Kohlpflanzen waren zur selben Zeit 18,000 Pflänzchen von schlesischem Salat gesetzt, welche K 1. 50 pr. Hundert, also 8 270 eintrugen. Beide Ernten waren bis 12. Juli abgenommen, worauf der Grund tüchtig umgepflügt und geeggt wurde. In denselben gepflanzte 40,000 Selleries wurden noch vor Weihnacht desselben Jahres das Hundert zu 8 3 verkauft, was 8 1200 einbrachte, so daß der Totalcrtrag dieses Ackers sich auf 8 2430 herausstellte. An Auslagen waren berechnet 8 150 für Dünger, 8 300 Unterhaltungskosten für ein Pferd, Interessen von 8 6000 mit 8 420, Arbeitslöhne 8 400 und diverse andere Ausgaben 8 100; zusammen 8 1370, so daß sich ein Reingewinn von 8 1060 herausstellte. —
. Ein Mann in Greenfield (Mass.) gab sich nur damit ab, frühe Pflanzen zum Verkaufe zu ziehen und erzielte alljährlich eine schöne Einnahme. — Es ist aber gerade nicht immer nöthig, daß Farmer und Gärtner viel Land zu bebauen haben müßen. Handelsgärtnerin der Umgegend New Aorks bebauen in der Regel nicht mehr, als 15 Acker und diejenigen, welche sich bei 6—8 Acker begnügen, haben am meisten Erfolg, wenn sie nur tüchtige Arbeiter und in ihren Bedürfnissen mäßig sind.
Eigenthümlich ist auch die Feldgarten-Cultur — wie man sie nennen dürste — welche die Bardowieker betreiben und in ausgedehntem Maaße Hamburg mit Gemüsen und nicht den geringsten Theil Hannovers mit Sämereien versehen. Es werden von ihnen nämlich sammliche Sämereien, gut durcheinander gemischt, zu gleicher Zeit ausgesäet. Gegen 2 — 300 hannoversche Morgen werden auf diese Weise alljährlich bestellt, und diese Fläche liefert vom Frühjahr bis zum Herbst einen fortwährenden Ertrag, wenn man durch stetes Jäten die einzelnen Beete gehörig rein hält. Zuerst kommt Kopfsalat, darnach Zwiebeln, Petcrsilienwurzeln, Vietsbohnen, Moorrüben u. s. w. und endlich, gegen den Spätherbst, der braune Kohl, den man bis dabin fleißig entblättert hat, damit er den übrigen Gewächsen nicht zu viel Licht raubt. Die geschilderte Cultur soll eine sehr lohnende sein und verdient dieselbe ohne Zweifel Nachahmung überall, wo günstige Absatzgelegenheit geboten, falls nur der Dünger, der bei einer solchen Cultur nicht fehlen darf, ausreichend vorhanden ist.
151. Der Gemüse- oder Küchengarten bildet eigentlich ein Terrain, das mit der Hauswirthschaft ganz genau verwandt ist, mag es sich hier um einen großen geräumigen Flecken Landes handeln, welcher der Frau des Landwirthes zu Gebote steht, oder das Fleckchen beschränkten Erdboden betreffen, welcher der Städterin so kärglich zugemessen ist. — Ja, arme Arbeiterfrauen wissen sogar die wenigen Schaufeln Erde wohl zu schätzen, welche sie, in niederen Kisten, zur Anpflanzung wenigstens von Suppenkräutern weislich und