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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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Die Cultur wohlriechender Kräuter.

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getrockneten Blatter, die vor der Blüthe abgeschnitten werden müs­sen, zu Pulver gestoßen und auf die Speisen wie Pfeffer gestreut. Als aromatisches Kraut wird der Basilicum auch zu Bädern ange­wendet.

Boretsch oder Boragen, deren zarteste Blätter und Blu­men unter die Salatkräuter gemengt, die ganzen Pflanzen aber in Suppen gekocht und die Blumen eingemacht werden.

Dill, von dem man sowohl den Samen, als das Kraut als Küchengewürz zu Suppen, Gemüse, zum Einmachen der Gurken, zum Wurstmachen rc. benutzt. Auch als Heilmittel hat der Dill Ruf.

Dragun oder Estragon, dessen angenehm scharf schmeckendes Kraut man theils frisch, theils getrocknet zu Salat, Suppen, Bra­ten, Saucen, beim Einmachen der Gurken, zu Essig rc. benutzt.

Fenchel, von dem im Handel dreierlei Sorten vorkommen. Die Dolden desselben werden abgeschnitten, getrocknet und dann der Same daraus gedroschen; die Stengel hackt man ab und benützt ste als Brennstoff. Die Samen dienen zu Ligueur-, Oel- und Brod­bereitung, zum Küchengebrauch und als Heilmittel. Man macht den Fenchel auch ein. Neben anderen heilsamen Eigenschaften leistet er auch gute Dienste zur Stärkung schwacher Augen, indem man ent­weder jeden Tag früh und Abends ^ kleinen Löffel Fenchelsamen ißt oder mit einer wieder erkalteten Abkochung von Fenchelsamen oder mit dem ausgepreßten Saft des frischen Krautes die Augen wäscht.

Kerbel unterscheidet man den gemeinen und wohlriechenden. Von ersterem wird nur das Kraut für den Küchengebrauch benutzt, von letzterem aber Kraut und Wurzeln, namentlich zur Suppe.

Knoblauch, dessen.Zwiebelchen zum Würzen der Speisen ver­wendet werden, die sehr gesund sind. Als Hausmittel wendet man den Knoblauch gegen Ohren- und Zahnschmerz, den Saft gegen Flechten, nervöse Taubheit und gegen den Keuchhusten rc. an. Man bereitet auch eine Knoblaucheffenz und würzt die Speisen damit. Aehnlich verhält es sich auch mit Roccambol oder Rockenbollen, eben­falls einer Zwiebelart, die sich aber vom Knoblauch durch feineren Geschmack auszeichnet.

Krauseminze, deren Blätter abgestreift und im Schatten ge­trocknet zu Thee, Ligueur, zu einem medic. Oel, warmen Umschlägen und Bädern angewendet werden.

Vom Kümmel giebt es eine Menge Arten und zwar sehr ver­edelte und ausgiebige. Er bildet ein vielfach verwendetes Gewürz und wird hauptsächlich zur Bereitung von Liqueuren benützt. Das aus dem Kümmelsamen gewonnene Oel leistet in der Apotheke und in der Parfümerie seine guten Dienste.

Löffelkraut mischt man dem Frühlingssalate als eine Würze bei, genießt es arzneilich entweder für sich als Salat oder mit Brun­nenkresse vermischt; auch bereitet man eine überaus heilsame Tinktur daraus.