Blumenzucht.
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berverzierung u. s. w. kann alles auch durch Gehülfinnen oder Mittelspersonen geschehen (von: Handel und der Verwendung von Blumen wird in einem eigenen Artikel die Rede sein).
In Amerika werden zur Aushilfe in Blumengarten in der That auch Frauenspersonen herangezogen, weil man sie einmal im Allgemeinen für leichtere Arbeiten vorzieht, und — weil sie auch wohlfeiler arbeiten. Meistens Deutsche sind es, welche in ähnlicher Weise verwendet zu werden Pflegen. (Auch die Farmer engagiren dieselben, um Früchte zu pflücken, Vegetabilien einzuernten u. s. w., und werden sie hiefür nach der Quantität bezahlt. Bei uns accordiren auf größeren Gütern eine Anzahl von Frauenspersonen nicht selten, die Kartoffelernte einzubringen u. s. w.). — Die weiblichen Angehörigen der Floristen unterstützen den Hausvater von selbst schon auf's eifrigste in seinem Geschäfte. Außerdem aber noch werden, wie gesagt, Arbeiterinnen (meist Deutsche) gedungen, Pflanzen anzubinden, die Hacke zu führen, Unkraut auszujäten, im Winter aber beim Pfropfen zu helfen und erhalten 50 Cts. Lohn, während Männer, die aber auch mehr zu Stande bringen, 75 Cts. verdienen. Die tägliche Arbeitszeit ist Hiebei auf 10 Stunden festgesetzt. In Europa, wo Frauen auch im Frucht- und Küchengarten mit arbeiten, sind ihre Löhne gewöhnlich um die Hälfte geringer, als die der Männer.
Die Beschäftigung im Blumengarten ist recht gesund und verschafft denjenigen, welche Liebe zu den Blumen haben, überdies Vergnügen. Gar zu nervenschwache Frauenspersonen — meint die Verf. — mögen von den verschiedenen Blumengerüchen wohl eine etwas nervöse Aufregung erfahren. Indessen ist und bleibt die Beihülfe im Garten doch immer ungemein gesund.
Das Geschäft eines Floristen erfordert fortwährend Aufmerksamkeit. Früher war es in England im Brauch, in demselben eine 7jährige Lehrzeit zu bestehen. Jedoch reicht auch eine Erfahrung von 3 — 4, höchstens 5 Jahren hin, die Blumenzucht gründlich und in ihrem ganzen Umfange kennen zu lernen, vorausgesetzt, man widmet derselben ungetheilte Aufmerksamkeit und hat die Gelegenheit und Hilfsmittel, sich eine geeignete Unterweisung zu verschaffen. Botanische Kenntnisse sind dem Floristen unerläßlich, und gerade in diesem Geschäfte zeigt es sich, wie Kenntnisse, die sich in der Jugend fast spielend erwerben lassen, in vorkommenden Fällen so nutzbar gemacht werden können. — Haben Frauenspersonen — meint die Verf. — nur die Gelegenheit, dieses Geschäft gründlich zu erlernen und benutzen sie dieselbe wohl, so können sie selbst alle in demselben vorkommenden Verrichtungen versehen (auch, wie auf S. 325 u. f. bei der Landwirthschaft angegeben ist, versehen lassen). Ein oder noch besser einige Jahre recht aufmerksame Lehrzeit würde sie hiezu vollkommen tüchtig machen. Jedoch gehört als Vorbedingung hiefür vor allem eine gesunde Körperconstitution und auch ein unermüdlicher Fleiß. — Auch in den Treibhäusern vermöchten Frauenspersonen gerade so gut, wie