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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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502 Fabrikation von Fadennudeln. Verwendung des Fleisches.

empfehlen wir die hicfiir passende Maschine, wie sie von WirthLCo. in Frankfurt a. M. zu beziehen ist.

In Amerika werden die Fadennudeln, wenn sie aus der Presse kommen, bis zum nächsten Tage auf besondere Rahmen zum Trocknen ausgelegt. Dann werden sie von Mädchen in Stücken zerschnitten und zusammengewickelt. Dies erfordert einige Geschicklichkeit, welche nur durch Uebung erlangt werden kann. Sie verdienen biebei K 2 bis S 3. 50 pr. Woche. Die Hiebei beschäftigten Männer, welche die Maschine in Gang erhalten müssen, haben einen täglichen Ver­dienst von 75 Cents.

In der Regel müssen die Arbeiterinnen bei dieser Beschäftigung stehen, während sie dieselbe auch im Sitzen verrichten könnten. Jeden­falls sollte man ihnen erlauben, ihrer Gesundheit wegen, mit Stehen und Sitzen nach Belieben abwechseln zu dürfen.

166. Verwendung des Fleisches*). Fleisch ist der Muskel­stoff der Schlachtthiere, bestehend aus verschiedenen Geweben und Flüssigkeiten, durchwobcn von einer großen Anzahl Nerven, Blutge­fäßen, Fett, serösen Häuten, umgeben mit mehr oder weniger Fett und Knochen. Es ist unter den Nahrungsmitteln für den Menschen eines der allerwichtigsten; denn es besitzt die leichteste Verwandlungs­fähigkeit in Muskelsubstanz, Blut, Fett und Knochen, aus denen ja unser Körper besteht. Seine Verwendung ist gewiß eine bei weitem ältere, als der Genuß vegetabilischer Nahrungsmittel, und wenn wir uns unter den verschiedenen Völkern der Erde umsehen, so scheint es fast, als ob es kein Thier gäbe, das, wenn es nur genügend groß oder in hinreichender Menge und leicht genug zu erlangen ist, nicht schon zum Lebensunterhalte des Menschen herangezogen worden wäre. Ganz rohe Völkerschaften verzehren fast Alles, was sie erhalten kön­nen; selbst die übercultivirten Chinesen leisten in dieser Beziehung alles Mögliche. Die gebildeten Nationen halten sich aber an das Fleisch ganz besonderer Thierklassen, welche zu diesem Zwecke gezüch­tet werden. Das Geschlecht des Rindes, Schafes, Schweins, eine Anzahl Gesliigelarten und einige Fische bilden das Hauptcontingent unserer Fleischnahrungslieferanten. Dazu kommen noch eine Anzahl von Jagdthieren und Meeresbewohnern, die aber immer noch in sehr geringem Verhältnisse zu unserer Nahrung herangezogen werden. Das Pferdefleisch hat sich als allgemeines Nahrungsmittel noch keine Gel­tung verschaffen können.

Wie viel Fleisch der Mensch verzehrt, ist aus nachfolgenden Ziffern ersichtlich. Nach Kolb ist der jährt. Verbrauch von Fleisch pr. Kopf in England: 136,o<> Pfd., in Frankreichs Städten 106 ,40 Pfd., in Belgien 84,^ Pfd., in Preußens Städten 83,§o Pfd., in Baden 50,80 P^., in Spaniens Städten 46,og Pfd., im Königreich Sach­sen 41,87 Pfd., in der Schweiz 39,<,o Pfd., in Preußen auf dem

*1 Siehe Seite 328337 hierher.