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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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512 Handel mit Eiern :c. Zuckerfabrikation.

nach Spanien 34,800, und nach verschiedenen anderen Ländern 306,304 Stück Eier aus. Wird das Stück auch nur zu 1 Sous gerechnet, so macht dies eine Summe von 3,829,284 Frcs. aus. Paris verbrauchte 1835 allein 101,159,400 Stück Eier, dagegen 1853 (der Catalog der neuesten Pariser Ausstellung bringt selbst keine neueren Daten) 174,000,000 Stück. In England wurden im ersten Semester 1866 circa 240 Millionen Hühnereier eingeführt, davon im Mai allein 56 Millionen. Im Jahre 1865 betrug die tägliche Einfuhr eine Million.

Viel kommt es auf das Aufbewahren der Eier an. Es giebt verschiedene Methoden, dies zu thun. Am besten ist es, hiezu solche Eier zu nehmen, welche bei kühler Witterung im März und September gelegt worden sind. Die zum Aufbewahren bestimmten Eier muß man vorher sorgfältig prüfen, ob sie gut sind und kein angegangenes sich darunter befindet. Am gewöhnlichsten ist hierbei die Wasserprobe: gute Eier sinken unter, zum Aufbewahren ungeeig­nete aber schwimmen. Zum Aufbewahren muß man die poröse Schale der Eier so behandeln, daß keine Lust zum Ei hinzu treten kann; also müssen ihre Poren verstopft werden. Dies geschieht, in­dem man sie in geschmolzenes Fett eintaucht, oder indem man sie mit Olivenöl oder einer Lösung von Gummi und Firniß überzieht. Kalk­milch, d. h. eine Lösung von Kalk und Wasser bis zur Milchconsi- stenz füllt die Poren ebenfalls sehr gut aus. Werden sie so über­zogen, so braucht man sie blos an einen kühlen Platz zu bringen, wo eine gleiche Temperatur herrscht. Das Einpacken in Späh- nen, Kleie, Salz, Asche, Holzkohle und ähnlichem porösen Material erhält die Gleichförmigkeit der Temperatur mittelst der nicht leiten­den, in den Zwischenräumen eingeschlossenen Luft.

Enten- und Gänse-Eier werden seltener zur Speise ver­wendet.

Der Betrieb des Kleinhandels mit Eiern paßt für Frauensper­sonen, etwa in Verbindung mit Milch- oder Brodhandel u. dergl. recht gut. Nur ist es nothwendig, die Waare so aufzustellen, daß sie nicht verdirbt, die einzelnen Stücke mittelst des Eierspiegels (vor einem Kerzenlichte) zu untersuchen und sich um die Engros-Markt­preise zu bekümmern, um danach den Preis für schock-, dutzend- oder stückweisen Verkauf jedesmal rechtzeitig und richtig festsetzen zu können.

Ueber Verarbeitung und Verwendung von Wolle und Seide, sowie von Flachs und Hanf siehe imAbschn. XIV.

171. Die Zuckerfabrikation (siehe hieher S. 409413). Die Arbeit in den Zuckersiedereicn überhaupt ist eine sehr mühselige und sind die Arbeiter sehr großer Hitze ausgesetzt. Die daselbst vor­kommenden Verrichtungen sind durchaus der Art, daß Frauensperso­nen daran nicht Theil nehmen können, um so weniger, als solche