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Die Tabakfabrikation. Tabak entrippen.
(von W. Hellgren L Co.), welche mit 161 Personen arbeitet, und jährlich 490,000 Pfd. Schnupftabak, 140,000 Pfd. Rauchtabak und 48,000 Pfd. Cigarren producirt.
Man schätzt — tragen wir hiermit zu der Seite 419 gegebenen Skizze der Einführung rc. des Tabaks nach — die Zahl der Personen auf der ganzen Erde, welche Tabak rauchen und schnupfen, auf 800 Mill.; des Opiums bedienen sich etwa 400 Mill., des indianischen Hanfs 300 Mill., des Cacaobaumlaubs 10 Mill. und die, welche die Betelnuß, Arsenik und andere Reizmittel und Narcotica gebrauchen, würden die Liste noch um manche Million höher anschwellen, wenn sie gezählt würden. — Als Curiosa fügen wir noch schließlich bei, daß ein amerikanischer Mechaniker, Namens Thomas B. Russell in Salem (Mast.), eine Figur construirt hatte, die — Cigarren rauchen konnte; — und daß in Paris vor kurzer Zeit eine Bibliothek von 6—700 Bänden versteigert worden sein soll, deren Inhalt lediglich in dem bestanden habe, was seit Entdeckung des Tabaks für und gegen das Rauchen geschrieben worden war.
176. Tabak entrippen oder Tabak strippen (als Fortsetzung des Artikels über „Tabakfabrikation"). — Wie schon einmal erwähnt, gehört das Entrippen oder Abstreifen der Tabaksblätter zu* einer der Vorarbeiten in der Tabakfabrikation, und zwar zu einer der bedeutenderen sowohl in der Verfertigung von Rauch-, Schnupf- und Kautabak, noch mehr aber in der Cigarrenfabrikation. Es ist daher wohl der Mühe werth, dieser Verrichtung einen eigenen Artikel zu widmen, um so mehr, als es in allen Tabakfabriken diesseits und jenseits des Ocean der Brauch ist, diese Arbeit Frauen zuzuweisen.
Die Derf. sagt, daß die Frauenspersonen, welche sich in Amerika mit Tabak strippen abgeben, nur arme Zländerinnen oder alte Frauen seien, die nichts Anderes zu arbeiten verstehen oder im Stande sind, und daher zu dieser im Allgemeinen armselig bezahlten Arbeit ihre Zuflucht nehmen müssen. — Auch Kinder werden mit Tabak strippen beschäftigt.
Das Strippen (d. i. Ablesen der Tabakblätter von den Stengeln) wird pr. Hundert mit 35—40 Cts. bezahlt, und der Verdienst der Tabak entrippenden Personen richtet sich daher nach ihrem Fleiße und nach ihrer Behendigkeit in der Arbeit. Gewöhnlich beträgt ihr Verdienst 30—40 Cts. pr. Tag, oder S 1. 50 bis K 3. 50, oder K 1—4, auch S 2—4 pr. Woche, bei lOstündigcr Tagesarbeit. — In Albany (N. Zj.) erhalten sie K 3. 50 Wochenlohn bei gleicher Arbeitsdauer.
Tabak entrippen lernen (es ist in einem nachfolgenden Artikel noch einmal die Sprache davon) erfordert zwar wenige Wochen, aber doch einige Zeit Uebung.
Die Arbeiterinnen sitzen bei der Arbeit. Es ist aber eine sehr schmutzige Verrichtung. An und für sich ist es eben keine ungesunde