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Marktweiber.
die Gemüsehändler, eine besondere Abtheilung repräseniirt die früher in der Geschichte von Paris oft berüchtigt gewordenen Fischhallen rc., und der Zudrang zu den Verkaufsplätzen ist so groß, daß sich in den Verkaufsständen der Quadratmeter Grundfläche zu durchschnittlich 6 Franken per Tag verwerthet, was einer täglichen Miethe von etwa 5 Sgr. pro Quadratfuß gleichkommt. Interessant sind die Einrichtungen, die die Zufuhr der zum Verkauf gestellten Waaren zu bewirken haben. Bei der ungeheuren Consumtion der Stadt Paris würde die Heranschaffung der täglich auf dem Markte auszustellenden Waaren später eine den ganzen Marktverkehr hemmende Großartigkeit annehmen, die sich jetzt schon, wo doch erst die Hälfte des Marktes in Benutzung ist, recht fühlbar macht. Diesem Uebelstande abzuhelfen, ist man darauf bedacht gewesen, die Anfuhr der Marktartikel rc. unterirdisch zu bewirken. Die Souterrains unter den Hallen sind hohe, von eisernen Säulen getragene Kreuzgewölbe, deren Grathrippen ebenfalls eiserne Bögen sind. Diese weiten Hallen sind durch eine Unzahl von aus Draht geflochtenen Scheidewänden in verschließbare Unterabtheilungen getheilt, welche den oben Feilhabenden als Magazin für vorräthige Marktwaaren und zum Aufbewahren etwaiger Markt- Utensilien dienen. Die Drahtgitterwände gestatten eine ungehinderte Cirkulation der Luft. Zwischen diesen Magazinen laufen nun entsprechend den Verkehrswegen in den oberen Hallen weite Straßen hin, welche mit Schienensträngen belegt und an den Kreuzungspunk- ten mit Drehscheiben und andern erforderlichen Vorrichtungen versehen werden sollen. — In einem unter dem Boulevard Sebastopol hinlaufenden Tunnel soll dann, wenn die Hallen vollständig fertig sein werden, eine Eisenbahn das Schienennetz unter den Hallen mit der Endstation der östlichen Staats-Eiscnbahn— Linie Paris-Straß- burg — verbinden, weil auf dieser Bahn die Hauptmassen der Markt- waaren aus den berühmten Gartenbau treibenden Gegenden um Metz, Nancp, Bar-le-Duc u. a. nach Paris kommen. Die in die unterirdischen Hallen gelangten Eisenbahnwagen werden an 48 verschiedenen Punkten durch weite viereckige Oeffnuugen in den Gewölben, die gewöhnlich durch Gitter verschlossen sind, ihre Ladungen mittelst Seil und Rollen in die oberen Markthallen abliefern können, während die entleerten Wagen wiederum durch dieselben Ocffnungcn sämmtlichen Abraum und Unrath des Marktes aufnehmen und, ohne irgend eine Belästigung des Verkehrs, aus dem Mittelpunkte der Stadt wegschaffen werden. Von besonderem Interesse sind die für den Fischhandel getroffenen Einrichtungen. Zur Conservirung der Flußfische ist unter der Fischhalle aus Schicferplatten und Cement ein langes flaches Bassin erbaut, welches durch eine der Länge nach hinlaufende Mittelwand und entsprechend viele Querwände in 36 Unterabthei- lungen getheilt ist. Durch aus Drahtflachwerk hergestellte und verschlossene Deckel sind die einzelnen Abtheilungen zwar der Luft zugänglich, aber sonst vollständig abgesperrt. Aus mehreren darüber