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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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Marktweiber.

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aufgestellten Standern fließt continuirlich eine nicht unbedeutende frische Wassermenge in dieses Bassin, so daß sich dessen Inhalt fort­während erneuert. So weit man beobachten konnte, befanden sich die Fische in den ziemlich stark besetzten Behältern außerordentlich mun­ter, und die gleichmäßige kühle Temperatur, der ununterbrochene kräf­tige Zufluß frischen Flußwassers und die für gewöhnlich herrschende Dunkelheit des Ortes mögen wesentlich dazu beitragen.

Die Marktweiber müssen für ihre Verkaufsplätze auf den Vic- tualienmärkten in New Jork pr. Tag eine gewisse Abgabe zahlen, gleichviel ob sie anwesend sind oder nicht, z.B. die Eine zahlt 9 Cts., die Andere 12 Cts. n. s. w. Die Verfasserin erzählt von einer Frau, welche die Erlaubniß zur Benutzung eines neugebauten Standes er­hielt und nicht lange darauf diese Erlaubniß für K 1500 abtrat, obgleich darauf eine Abgabe von S2 pr. Woche haftete, worauf sie sich für S 200 einen anderen Stand kaufte, für den sie wöchentlich 75 Cts. Miethe gab. Diese Frau handelte nur mit geräucherten Fi­schen und gewann hiebei ihren Lebensbedarf ganz gut. Die Markt­weiber Pflegen gewöhnlich schon ihre bestimmten Farmer zu haben, welche ihnen die Waaren zuführen, oder vielmehr das Gewünschte vor Allem zurückstellen, ehe sie an Andere verkaufen.

Die Marktweiber geben oft wieder anderen Frauensper­sonen Verdienst. So lassen z. B. in der betreffenden Zeit die Einen Bohnen oder Erbsen enthülsen und zahlen hicfür pr. Quart. Andere geben Blumen und Früchte ab, damit selbe in der Stadt verhausirt werden, und lassen der Hausirerin einen entsprechenden Gewinn von dem Erlöse, u. dgl. m.

Im Allgemeinen wird im Januar und Februar auf den Märk­ten New Asorks am wenigsten verkauft. Im Frühling und Sommer dagegen das meiste, und dann bieten die Märkte, der Blumen, Pflan- zenwaaren und Früchte wegen, die zum Verkaufe ausgestellt sind, einen ungemein einladenden Anblick.

Auf den verschiedenen Märkten New Aorks findet sich auch ver­schiedene Kundschaft ein. Die Klasse von ärmeren Besuchern ist aber gewöhnlich weitaus zahlreicher, als die wohlhabenderer Käufer. Des­halb nehmen Marktweiber in Markthäusern, welche von gewöhnlichern Kunden frequcntirt werden, auch mehr ein und haben einen größern Gewinn, als die auf den von Wohlhabenderen besuchten Plätzen. Die Reichen lassen sich übrigens Alles in's Haus bringen, und eine große Zahl derselben kauft den Bedarf für die Küche und den Tisch von den in den fashionablen Stadttheilen offene Läden haltenden Flei­schern, Victualienhändlern fGrocern) rc. Manche Marktweiber reguliren ihren Verkauf so, daß sie an jeder Waare gewisse Procente verdienen; die meisten aber verkaufen auf's Geradewohl, den eben ihnen passend scheinenden Preis verlangend.

Ueber den Einfluß dieser Beschäftigung auf die Gesundheit läßt sich die Verfasserin wie folgt vernehmen: Allem Anscheine nach ist