596 Der Obst- oder Fruchthandel. Früchte frisch zu erhalten.
und Hängekorb sind noch immer recht anmuthige Geschöpfe. In Nelly Greyen, einem hübschen Orangenmädchen, hatte sich König Karl verliebt, deren Sohn das Chelsea Hospital für kranke Soldaten stiftete, und die in der Kirche von St. Martins tde kielck begraben liegt. Ihrem Andenken zu Ehren verkündet nun jeden Freitag Abend von dem Thurm dieser Kirche eine Stunde lang das Geläute der Glocken den Mahnruf: „kememder (denkt an Nelly).
202. Früchte frisch zu erhalten (Fortsetzung des Artikels vom „Fruchthandel"). — Gerade für den Kleinverkauf von Obst ist es von wesentlichem Vortheile, die geernteten Früchte recht lange frisch zu erhalten und dann erst in einer Zeit, wo das Obst schon etwas seltener geworden ist, zu verkaufen. Obst, bis zum März und April conservirt, hat einen doppelt höheren Preis, als es im Oktober, zur Zeit der Ernte werth ist.
Es giebt eine Menge Vorschriften über die Conservirung von Obst. Die Hauptsache aber bleibt hierbei immer: nur unverletzte Früchte hiezu auszuwählen und dieselben in ziemlich trockenen fast dunkeln Räumen vor schnellem Temperatur-wechsel zu bewahren. Mithin hat man vor Allem schon bei der Obsternte die nöthige Sorgsamkeit zu beobachten. Das Abnehmen und Einsammeln des Obstes hat nicht nur auf dessen Haltbarkeit, sondern auch auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Baumes großen Einfluß. Die weitere Arbeit besteht aber in sorgfältigem Auslesen aller der geschlagenen oder sonst irgend wie verletzten Früchte, da diese sehr leicht in Fäulniß übergehen und die anderen gesunden Früchte anstecken. Namentlich ist dies bei Aepfeln und Birnen zu beobachten, welche bestimmt sind, den ganzen Winter hindurch liegen zu bleiben. Solche, die vielleicht bis Neujahr verkauft werden sollen, kann man in ziemlich großen Haufen an recht luftigen, trockenen Orten, die gegen Frost geschützt sind, liegen lassen und bedeckt sie nur bei strenger, offener Kälte mit etwas Stroh. Dasjenige Obst aber, welches lange lagern soll, muß flach ausgebreitet, in luftige Keller oder frostfreie, nicht zu helle Räumlichkeiten gebracht werden, so daß die härtesten auf dem nackten Erdboden, die minder harten auf Bretter, zwar dicht neben-, aber nicht übereinander zu liegen kommen. — In den letzten Jahren haben große Obstzüchter wiederum ein älteres Verfahren, Wirtbschaftsobst in Gruben oder Mieten zu überwintern, aufgenommen. Diese Gruben müssen wo möglich mit Brettern und Stroh ausgekleidet sein und das Obst recht trocken dahin gebracht werden. Auch erzielte man schon vortheilhafte Resultate bei der Alisbewahrung von Aepfeln in großen Haufen, die blos mit trockenem, schon durchgebranntem Laube (d. h. wenn es schon längere Zeit gelegen und die erste Gährungshitze durchgemacht hat) bedeckt. Natürlich kommen hierbei nur solche Obstsorten in Anbetracht, welche erst im Frühjahr reifen. — Zur Erhaltung frischen Tafelobstes aber bedarf