600
Verpackung von Obst.
tern des Apfelbaumes in der Art, daß immer eine Schichte Früchte zwischen zwei Schichten Laub steckt und so die Zwischenräume zwischen jenen gut ausgefüllt sind. Diese Art der Verpackung hat den Vortheil, daß das Obst, in Kammern gestellt, im Winter nicht erfriert, beim Transporte sich nicht zerquetschen kann, und die Blätter alle Feuchtigkeit an sich ziehen und sonach vor Fäulniß schützen. Man fand solches mit Blättern verpacktes, aus Amerika her verschifftes Obst in London, trotzdem bei dem Löschen der Fracht rc. mit den Fässern sehr unsanft umgegangen wurde, gesunder, frischer und wohlschmeckender, als irgend welche, auf andere Weise verpackte Früchte.
Die Verpackung feinerer Obstsorten behufs der Versendung bedarf schon einer größeren Sorgfalt.
Pflaumen, die versendet werden sollen, müssen auf den Bäumen erst ganz reif werden. Als Behälter können Körbe, Schachteln oder Kasten dienen. Zum Ausfüttern bedient man sich bei weiteren Entfernungen des Wergs. Zum Pflücken der Frucht wählt man die Vormittagsstunden, nimmt jede Frucht einzeln mit dem Stiele ab und legt sie in den Korb dicht neben einander. Bis zum Verpacken, was dann möglichst schnell geschehen muß, bleiben die Früchte in einem kühlen Zimmer stehen. Bei nur kurzen Transporten werden Boden und Seitenwände des Behälters mit Wein- und Kirschlaub belegt, darauf kommt eine Lage Pflaumen, jede dicht neben der anderen und zwar in schräger Richtung, so daß sämmtliche Stiele nach oben stehen. Diese erste Lage wird mit einer doppelten Schicht genannten Laubes bedeckt, dann auf jede neue Lage Früchte wieder eine Lage Laub u. s. w., bis es 3—4 Lagen geworden sind, worauf man den Raum zwischen den Früchten und dem Deckel gut mit Laub ausfüllt. — Zu entfernten Sendungen nimmt man Kästen, deren Boden 2 Zoll hoch mit Werg bedeckt ist, und sämmtliche Früchte werden, jede einzelne in Seidenpapier schichtenweise, mit Wergzwischenlagen, fest eingepackt und bedeckt.
Pfirsiche und Aprikosen, welche man versenden will, dürfen nicht ganz reif vom Baume genommen werden; sie sind dann zur Versendung abzunehmen, wenn sie sich leicht vom Stiele abdrehen lassen. Man umfaßt die Frucht mit der ganzen Hand und drückt mit einem Finger auf das Fleisch zunächst dem Stiele; fühlt sich dasselbe hier nicht sehr hart an und läßt sich die Frucht durch leises Ziehen vom Stiele trennen, so kann sie in den Vormittagsstunden abgenommen werden. Früchte von diesem Reifegrade können bis 36 Stunden unterwegs bleiben, bei längerem Transport müssen sie etwas härter sein. Nachdem sämmtliche Früchte mit einer weichen Sammt- bürste gereinigt worden sind, werden sie, jede einzeln, in Seidenpapier, dann in Watte gehüllt und in eines der kleinen Fächer in der Kiste gelegt, das mit so viel Baumwolle ausgefüllt wird, daß sich die Frucht darin nicht bewegen kann. Denn nie darf eine derselben bei dem Verpacken auf der anderen ruhen; weil selbst der geringste