Verpackung von Obst. Obst trocknen und dörren. 601
Druck einen braunen Fleck erzeugt. Der innere Raum der Kiste, in die sie gepackt werden sollen, muß in Fächer getheilt sein, von denen jedes 3 Zoll im Quadrat enthält und von gleicher Höhe ist. Soll mehr als eine Lage in die Kiste kommen, so ist zwischen jeder Lage ein dünner Boden erforderlich. Die Früchte müssen in sehr weiches Papier und in Baumwolle gewickelt werden, in der aber keine harten Körper sein dürfen.
Kirschen, welche versendet werden sollen, müssen völlig reif geworden sein. Bleiben die Früchte nur 12 Stunden unterwegs und werden sie nicht stark gerüttelt, so kann als Behälter eine Schachtel gewählt werden, auf deren Boden man Watte legt. Diese Unterlage und die Seitenwände bekleidet man mit Seidenpapier. Hierauf kommt die erste Lage der ganz trockenen Kirschen, welche ganz leicht neben einander gelegt werden müssen. Ist die erste Lage gut eingeschichtet, so wird sie mit einfacher Watte, die in weichgeriebenes Seidenpapier von der Größe der Schachtel eingenäht ist, bedeckt; auf diese folgt wieder eine Lage Kirschen u. s. f. — Bei Sendungen, welche 24 Stunden und länger unterwegs bleiben, muß das Verpacken in leichte Kisten geschehen, wobei jede Frucht einzeln behutsam in Seidenpapier eingehüllt, mit einiger Baumwolle umgeben und lagenweise in die Kiste gepackt wird, bis dieselbe gefüllt ist. Zwischen jede Lage Früchte kommt dünne Watte.
Was die Verpackung des Beerenobstes, wie der Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Stachel- und Johannisbeeren rc. anbelangt, so wird diese ähnlich bewerkstelligt, wie bei den Kirschen.
204. Obst trocknen und dörren (weitere Fortsetzung des Artikels vom „Obsthandel"). — Mit gedörrtem Obste wird stellenweise ein großer Handel getrieben; denn, wenn Backobst auch nicht als alleinige Speise betrachtet werden kann, so kommt es doch in solchen Mengen in den Verkehr und ist als Nebcnspeise so beliebt, daß es schon der Beachtung werth ist. — Den größten Handel mit getrocknetem Obst hat Frankreich; theilweise auch Oesterreich (namentlich Böhmen und das südliche Ungarn). Das französische getrocknete Obst besteht meist aus großen Zwetschen und Pflaumen, geschälten Birnen, die gepreßt sind, und in gespaltenen Aepfeln. Es wird un- gemeine Sorgfalt darauf verwendet, sowohl in der Cultur, als auch im Dörren und Verpacken. Besonders von der Umgegend von Bordeaux werden vorzügliche Pflaumen exportirt, und zwar jährlich im Werthe von 5—6 Mill. Frcs. — Auch Belgien, Spanien und Portugal treiben lebhaften Handel mit getrockneten Früchten. Die ionischen Inseln und Griechenland behaupten das Monopol der Erzeugung von Corinthen. Jeder Versuch, sie anderswo als einen Handelsartikel zu produciren, ist mißglückt. Nur Rosinen gelingt es auch in anderen Ländern, z. B. in Spanien und der Türkei, zu gewinnen.