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Die Beschäftigung des weiblichen Geschlechts in der Hand-Arbeit oder praktische Nachweisung der Thätigkeit der Frauen im Haushalte, im Verkehr, in der Klein- und Groß-Industrie, in den verschiedenen Gewerben, selbstständigen Erwerbsarten, und den zunächst damit verbundenen Absatz-Geschäften / von A. Daul. Mit einem Vorwort von Max Wirth
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624 Der Wein, dessen Fabrikation u. Handel. Der Kaffee.

dem starken und vorher schon präparirten Korke zu verschließen. Der Ficeleur legt einen Bindfaden, der Ficeleur au ül 6e ier schließt noch einen Draht um den Kork und befestigt denselben damit an den Hals der Flasche. Endlich wird der Kopf und der obere Theil des Halses mit Staniol oder mit Harzlack überzogen und die Etikettte darauf geklebt. Zum Verkorken und Verschnüren werden eigene Maschinen angewendet.

Um sich einen Begriff von der Großartigkeit dieses Industriezwei­ges geben zu können, lassen wir nachstehende Zusammenstellung folgen:

In das Ausland wurden versendet:

1844/45:4,380,214; 1850/1:5,366,971 ; 1860/1:8,438,223 Flaschen.

In Frankreich selbst wurden verbraucht:

1844/45: 2,253,438; 1850/1 : 2,122,569 u. 1860/1: 2,697,508 Flaschen.

Außerdem wird auch in anderen Provinzen Frankreichs die Schaumweinfabrikation betrieben, wie z. B. in der Provence, in Languedoc, in Anjou, in Burgund, Lothringen und im Elsaß.

Diese Schaumweinfabrikation ist übrigens in der neueren Zeit auch in anderen Ländern, außer in Frankreich, mit gutem Erfolge betrieben worden, und manche Fabriken am Rhein und Main, an der Saale und Elbe bringen ganz vortreffliche Produkte an den Markt. Die seit etwa 20 Jahren im Zollverein herangewachsene Industrie der Fabrikation moussirender Weine, von mehr als zwei Millionen Flaschen (1862) jährlich, hat sehr wohlthätig auf die deutsche Wein­cultur eingewirkt. England und Amerika beziehen bedeutende Quan­titäten deutschen Schaumweins, und hat sich dieses Produkt nicht blos wegen seiner Güte, sondern auch wegen seines billigeren Prei­ses einen solchen Ruf erworben, deß man es in der That einen gro­ßen Unfug nennen muß, wenn man sich zu demselben noch franzö­sischer Etiketten bedient. Die Fabriken von Coblenz, Vallendar, Creuznach, Mühlheim a. Rh. und Hochheim haben vollauf zu thun. Auch in Mainz, Würzburg, Stuttgart, Trarbach werden Schaum­weine fabricirt, und sogar in Grünebergschlrsische Schaumweine".

In Oesterreich sind von zubereiteten Weinen die gekochten Weine aus Ungarn (von Oedenburg u. s. w.), dann die von 13 Fa­briken (in Ungarn, Niederösterreich und Steiermark) erzeugten mous- sirenden Weine noch erwähnenswerth.

Unstreitig findet Fra u enar beit in Fabriken von Schaumweinen Verwendung, etwa mit Auslesen der Korke, Zubereiten des Bind­fadens und Drahtes, lackiren, etikettiren u. dergl.

6. Aufgußgetränke.

213. Der Kaffee. Da wir uns bemüht haben, im gegen­wärtigen Abschnitte nicht nur eine ausführliche Beschreibung der mit